Hitzeschlacht beim Zugspitz Ultratrail (ZUT)

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Nur mit der Seilbahn ist man schneller

An vier Tagen Mitte Juni fand um und am Zugspitzmassiv Deutschlands größte Trailrunning-Veranstaltung statt: der Salomon Zugspitz Ultratrail (ZUT). Noch nie zuvor war das traditionsreiche Rennen so früh restlos ausgebucht – und das trotz aufgestockter Startplätze und der Einführung eines zusätzlichen Wettbewerbs, dem ZUT100, einem 100-Meilen-Lauf mit alpinem Charakter.

Insgesamt gingen rund 5000 Läuferinnen und Läufer aus 66 Nationen beim ZUT an den Start, ein neuer Rekord. Zu den teilnehmerstärksten Nationen gehörten neben Deutschland auch die Niederlande, Österreich, die USA, die Schweiz, Frankreich und Polen.

Somit war der Salomon Zugspitz Ultratrail powered by Ledlenser auch 2025 ein voller Erfolg: beste Stimmung bei hochsommerlichen Temperaturen, sieben spannende Wettkämpfe gestartet an fünf Startorten, inklusive der epischen Premiere des ZUT100, und tausende strahlende Finisher.

Bereits am Donnerstagabend um 20 Uhr fiel auf dem Richard-Strauss-Platz in Garmisch-Partenkirchen der Startschuss für das neue 100-Meilen-Rennen rund um die Zugspitze: den ZUT100. Rund 250 Starter gingen, angefeuert von tausenden Zuschauern, in die Nacht. Darunter kein Starter aus dem Gießener Raum.

Am Freitagvormittag um 10 Uhr herrschten bereits hochsommerliche Temperaturen. 580 Männer und 373 Frauen warteten auf dem Richard-Strauss-Platz in Garmisch auf den Startschuss für den Garmisch-Partenkirchen-Trail (29 Kilometer, 1.440 Höhenmeter). Der Wettenberger Nils Hounshell (Altersklasse Master Men), der bereits zweimal den Ultra (106 Kilometer mit rund 5.300 Höhenmetern) gefinisht hat, lief das für ihn „kleine Rennen“ souverän in 4:57:35 Stunden und erzielte einen guten Platz im Gesamtfeld der überwiegend jüngeren Starter.

Nils Hounshell (Wettenberg) souverän an der Zugspitze unterwegs

Auf gleicher Strecke mit dabei Andreas Läufer vom TSV Krofdorf-Gleiberg in der Altersklasse Grand Master Men (ab 60 Jahre). Im vergangenen Jahr durchlief er die anspruchsvolle Distanz in 5:45:00 Stunden. Aufgrund der hochsommerlichen Verhältnisse, benötigte er diesmal 6:40:11 Stunden und erkämpfte sich den 34. Platz in seiner Altersklasse und ließ damit 8 Alterskollegen und 15 jüngere Teilnehmer hinter sich.

Auch Andreas Läufer (TSV Krofdorf-Gleiberg) trotzt der Hitze

Dass weiter 20 Männer und 15 Frauen unterwegs aufgaben, bestätigte das gesamte Bild bezüglich der Auswirkungen der Hitzeschlacht auf fast der gesamten Strecke. Von Garmisch liefen anfangs über 950 Menschen zur Laubhütte, wo sie nach 8 Kilometer bereits 400 Höhenmeter bewältigt hatten. Und das anspruchsvollste Teilstück lag noch vor ihnen: Auf sieben Kilometer, die mit 1.030 Höhenmeter gespickt waren, ging es hinauf zur Hochalm und weiter zum Osterfelder Kopf. Von diesem höchsten Punkt mussten die Trailläufer und Trailläuferinnen größtenteils auf verblockten Pfaden und zwischendurch auf Forstwegen hinab in Richtung Garmisch weiterlaufen. 918 Menschen konnten sich als „Finisher“ feiern lassen. Obwohl der Titelverteidiger aus 2024, Manuel Innerhofer vom Salomon Running Team, das Rennen in 2:24:45 Stunden erneut gewann, war er rund zwölf Minuten langsamer als im Vorjahr. Er setzte sich mit der Leistung knapp vor Dominik Hohenleitner (ebenfalls Salomon, 2:26:20 h) und Johannes Dörr aus Innsbruck durch.

Bei den Frauen sicherte sich Sarah Kister vom Salomon Running Team den Sieg in 2:45:01 Stunden vor Teamkollegin Silvia Schweiger (Slowakei) und Lena Ritzel (Lowa Trail Team).

Carsten Bock, routinierter Trailläufer aus Staufenberg startete auf der herausfordernden Strecke des Mittenwald-Trails, die wegen ihrer Distanz (44 Kilometer) schon zu der Kategorie „Ultra-Trails“ gehört (mehr als Marathondistanz). Bock startet für die IG Trailrunning im Taunus, die sein bevorzugtes Trainingsgebiet im Namen trägt. Obwohl er optimal vorbereitet war, hatte er am Samstagvormittag noch mehr mit der Hitze zu kämpfen als die Teilnehmenden des GaPa-Trails am Vortag. Als Routinier wusste er auch diesmal geschickt seine Kräfte und auch die Getränke- und Essensaufnahme an den Verpflegungspunkten einzuteilen. Leistungsstark konnte er sich damit auch in diesem Rennen zeigen und durchlief als 4. der Altersklasse Grand Master Men den Zielbogen bereits nach 6:40:21 Stunden.

Routinier Carsten Bock aus Staufenberg (IG Trailrunning im Taunus) kann die Strapazen am besten wegstecken

Alle sportlichen Leistungen aus dem Gießener Raum zusammengefasst:

Leutasch Trail: (68 Kilometer, 2.870 Höhenmeter):

Andreas Schwing (Gießen), 41. Master Men, gesamt 173. / 426 Männer (11:00:59 Std.)

 

Mittenwald Trail (44 Kilometer, 1.860 Höhenmeter):

Carsten Bock (Staufenberg, IG Trailrunning im Taunus) 4. Grand Master Men, gesamt 196. / 612 Männer (6:40:21 Std.)

Pia Mauthe (MTV 1846 Gießen). 22. Senior Master Women, gesamt 240. / 341 Frauen (8:30:12 Std.)

Stefan Bayer (Gießen). 314. Men, gesamt 514. / 612 Männer (8:59:57 Std.)

 

Garmisch-Partenkirchen-Trail (29 Kilometer, 1.440 Höhenmeter):

Dirk Waldschmidt (SG Vetzberg), 59. Master Men, gesamt 259. / 580 Männer (4:48:13 Std.)

Nils Hounshell (Wettenberg), 71. Master Men, gesamt 294. / 580 Männer (4:57:35 Std.)

Marco Harbach (SG Vetzberg), 49. Senior Master Men, gesamt 341. / 580 Männer (5:08:41 Std.)

Andreas Läufer (TSV Krofdorf-Gleiberg), 34. Grand Master Men, gesamt 541. / 580 Männer (6:40:11 Std.)

Marcel Lisowski (SG Vetzberg), 131. Master Men, gesamt 556. / 580 Männer (6:58:43 Std.)

 

Grainau Trail: (16 Kilometer, 760 Höhenmeter):

Christian Reuling (Wasserwacht Gießen), 45. AK Men, gesamt 54. / 320 Männer (1:53:20 Std.)

Franziska Nowotny (Biebertal), 105. AK Women, gesamt 131. / 364 Frauen (2:33:06 Std.)