Der SPD-Ortsverein Biebertal lädt am Freitag, dem 4. Juli 2025, um 19.30 Uhr im Kleinen Saal des Bürgerhauses Frankenbach zu einem Vortrag „Der Postraub in der Subach – Hintergründe einer Heimattragödie“ ein.
1825, also vor genau 200 Jahren, veröffentlichte der aus Lich stammende Carl Franz, „Criminalgerichtssekretär“ in Giessen, ein schmales Buch. Er gab ihm den Titel „Der Postraub in der Subach“. Franz dokumentiert und kommentiert darin die Ermittlung, Verurteilung und Hinrichtung armer Bauern und Tagelöhner aus dem Hinterland. Sie hatten am 19. Mai 1822 den Geldtransport überfallen, der monatlich von Gladenbach nach Gießen fuhr.
Am 25. März 1824 wurden die „Posträuber“ vor dem „Criminalgericht“ in Giessen zum „Tode durch das Schwert“ verurteilt. Die öffentliche Hinrichtung fand am 7. Oktober 1824 statt. Die Akten des Falles sind bis heute im Hessischen Staatsarchiv Marburg archiviert. Die Dokumentation lieferte auch die Vorlage für Volker Schlöndorffs Film „Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Kombach“.
In seinem Vortrag wird Armin Schild, Vorsitzender der SPD Biebertal, nicht nur das Schicksal der Posträuber, sondern auch die Hintergründe dieser Heimattragödie beleuchten. Er wird einen Blick auf das Leben der Menschen in Oberhessen werfen. Diese werden oft übersehen, in der Betrachtung der wilden Zeit zwischen französischer und deutscher Revolution, dem Ende von Feudalismus und Leibeigenschaft sowie dem Beginn bürgerlicher Freiheiten, die uns heute (noch) selbstverständlich erscheinen.



