Mit einem bewegenden Soloabend voller Emotionen, Charme und stimmlicher Brillianz verzauberte Anne Christin Weisel am vergangenen Samstag das Publikum in der Bezalel-Synagoge Lich. Unter dem Titel „Herzenslieder: Eine Stimme – ein Klavier“ entführte die Sängerin ihre Zuhörer auf eine musikalische Reise durch die vielen Facetten der Liebe – nur begleitet von sich selbst am Klavier. Die Auswahl reichte von Pop, Musical und Chanson bis hin zu Jazz und Filmmusik – 25 Lieder, verbunden durch eine erzählerische Dramaturgie, die das Publikum vom ersten Moment an mitnahm.
Die große emotionale Bandbreite, die lebendige und vor allem sehr persönliche Interpretation und die unmittelbare Nähe zwischen Künstlerin und Publikum machten den Abend zu einem besonderen Erlebnis.
Gleich zu Beginn sorgte Weisel mit einer eindrucksvollen A-cappella-Version von „Amazing Grace“ für Gänsehaut. Es folgte ein fein aufeinander abgestimmter musikalischer Spannungsbogen, der die Liebe in all ihren Schattierungen auslotete – von zarter Sehnsucht über leidenschaftliche Hingabe bis hin zu Einsamkeit, Mut und Hoffnung.
Im ersten Teil widmete sich die Künstlerin der Sehnsucht nach einfachen, glücklichen Momenten („All I Want“ – Emma Bale), dem Kennenlernen und Verlieben („Dream a Little Dream of Me“), der Verwirrung („Tim liebt Tina“ – Anna Depenbusch), der großen Liebe („Dein ist mein ganzes Herz“ – Heinz Rudolf Kunze, „The Luckiest“ – Ben Folds) und Erinnerungen an Vergangenes („Fields of Gold“ – Eva Cassidy). Ein besonderer Höhepunkt war „Nichts von alledem“ von Wolfgang Petry – ein Lied, das viele Zuhörer*innen tief bewegte und zu Tränen rührte.
Im zweiten Teil des Abends wurde es nachdenklicher: Weisel thematisierte Erwartungsdruck („Numb“ – Linkin Park), unerwiderte Liebe („On My Own“ aus Les Misérables) und das Glück, nicht allein durchs Leben zu gehen („Hey“ – Andreas Bourani). Mit „Schön genug“ (Lina Maly) setzte sie ein kraftvolles Zeichen für Selbstakzeptanz. Die Sehnsucht nach einem Ort voller Hoffnung fand ihren Ausdruck in „Somewhere Over the Rainbow“, bevor der Abend mit „Liebe gewinnt“ (Brings) in einer positiven Botschaft endete.
Was Anne Christin Weisel an diesem Abend auszeichnete, war mehr als Gesang. Ihre starke Bühnenpräsenz, das sichtbare Spiel mit dem Publikum, ein schelmisches Funkeln in den Augen und eine authentische Interpretation machten jeden Song zu einem kleinen Erlebnis. Die Rückmeldungen aus dem Publikum waren eindeutig: „Wunderschöne Lieder“, „so gefühlvoll und ausdrucksstark“, „eine Performance voller Herz und Persönlichkeit“.
Am Ende gab es stehende Ovationen und lang anhaltenden Applaus. Die Zugabe – „All You Need Is Love“ – wurde gemeinsam mit dem Publikum gesungen und setzte einen warmherzigen Schlusspunkt unter einen Konzertabend, der lange nachklingen dürfte.
Man darf sich jetzt schon über eine Wiederholung des Konzertes freuen.





