(jth) Es klingt verrückt, bereits nach 55 Tagen war der diesjährige „Sparkasse Gießen Silvesterlauf“ bereits am 26. Oktober um 14:00 mit 1.400 Startplätzen erstmalig ausgebucht. Es konnten weitere 400 Startplätze hinzugewonnen werden, welche dann Mitte-November vergriffen waren. Die traditionelle Laufveranstaltung wird in diesem Jahr zum 52. Mal ausgerichtet und setzt zum wiederholten Male mit 1.800 Teilnehmern neue Maßstäbe in der Laufszene. Das Jahresabschlussevent ist somit zu einer der größten Laufveranstaltungen in Mittelhessen geworden. Hinter der Organisation stehen seit Jahren die Zwillinge Martin und Jörg Theimer. Mit den beiden Vereinsvertretern des LAZ Giessen Stadt und Land e.V. hatten wir die Möglichkeit über den Erfolg der Veranstaltung zu sprechen.
Redaktion: Der Silvesterlauf hatte schon im Oktober seine maximale Kapazität von 1.400 Startplätzen erreicht. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Martin Theimer: 2023 hatten wir erstmalig in der langen Geschichte des Laufes die 1.000 Finisher-Marke erreicht. Am Vorabend des Laufes wurde von zurückgetretenen Teilnehmern ein „Late Night Shopping“ eröffnet. Auch diese Startplätze waren in wenigen Minuten vergriffen. Was jedoch in diesem Jahr abgegangen ist, kann ich nur noch als Wahnsinn beschreiben. Einen Tag vor dem Frankfurt-Marathon waren wir ausgebucht. So etwas gabs noch nie in der langjährigen Geschichte. Zum Erfolgsgeheimnis müsste man die Teilnehmenden befragen. Wir versuchen seit Jahren den Lauf zu professionalisieren, das gelingt uns Schritt für Schritt. Der Zuwachs im Halbmarathon ist enorm. Dies könnte daran liegen, dass zum Gleichen Zeitpunkt der Frankfurter-Silvesterlauf stattfindet, hier jedoch nur die 10 km angeboten werden.
Redaktion: Welche Neuigkeiten gibt es 2024 und was macht den Lauf zu dem besonderen Event?
Martin Theimer: In diesem Jahr war der Frühbucherrabatt im September ein absoluter „Kracher“. Die Teilnehmenden haben eine 2€ günstigere Startgebühr gezahlt. Das Angebot wurde mit versenden des ersten Newsletters von über 650 Personen genutzt. Viele unserer langjährigen Teilnehmer schätzen das gesellige „Drumherum“. Es geht bei diesem Lauf nicht um Spitzenzeiten, sondern um den gemeinschaftlichen Laufabschluss, deshalb nutzen Läuferinnen und Läufer diese Gelegenheit als Jahresausklang. Der Lauf hat sich weit über die Grenzen von Mittelhessen etabliert.
Redaktion: Welche Reaktion gab es aus der Läuferszene, nach dem der Lauf ausgebucht war?
Jörg Theimer: Bereits 1 Stunde nach der Anmeldeschließung erreichten uns die ersten E-Mails, Sprachnachrichten. Mit diesem „Run“ auf die Startplätze hatte niemand gerechnet und alle hofften das es eine Startplatzerweiterung geben wird. Als Verein mussten wir dies erst einmal reflektieren und uns intern Gedanken machen. Wir möchten natürlich unseren „Stammkunden“ die Teilnahme ermöglichen, doch dies muss alles organisiert werden und auch zu bewältigen sein.
Martin Theimer: Mit dem enormen Zuspruch haben wir nicht gerechnet und wir haben gemeinsam überlegen, was wir noch tun können und dabei auch die Qualität der Veranstaltung behalten. Dazu sind wir mit Sportamt der Stadt Gießen in Kontakt getreten. Das Hauptproblem stellt die Startnummernausgabe dar, denn wir hatten bisher nur das Foyer und die beiden Kassenhäuschen der Sporthalle-Ost zur Verfügung. Mit Sportamtsleiter Tobias Erben fand eine Begehung in der Sporthalle statt und wir haben Platz für weitere Ausgabestellen gefunden. Durch die Transponderlösung der Startnummer haben wir kein Problem mit der Zeitnahme und auch die Strecke im Wald ist weitläufig. Bereits im letzten Jahr bei 1.200 Teilnehmern konnten wir eine komplette Seite der Tribüne und das Foyer nutzen, das ist ausreichend als Sitzmöglichkeit.
Redaktion: Konnten noch zusätzliche Startplätze angeboten werden?
Jörg Theimer: Ja, wir waren nun in der Lage 400 weitere Startplätze zur Verfügung zu stellen. Damit stoßen wir an die absolute Kapazitätsgrenze. Die maximale Teilnehmerzahl von 1.800 ist dann ein Versuch und wir werden entscheiden, wo die Reise 2025 hingehen wird. Die Ansprüche der Teilnehmer an eine perfekte Organisation müssen ein wenig zurückgedreht werden. Wir werden mit viel Herzblut und Engagement als Veranstalterteam am „Start“ sein, doch müssen kleine Verzögerungen, Wartezeiten, Fauxpas erlaubt sein. Wir werden als Veranstalter daran wachsen und uns optimieren. Bei der Startnummernabholung werden die Teilnehmer die Sporthalle-Ost kennen lernen und auch die Treppenstufen der Tribüne zum Warmlaufen nutzen können.
Redaktion: Wie kann ich noch einen Startplatz ergattern?
Jörg Theimer: Wir sind restlos ausverkauft. Es besteht nur noch die Möglichkeit, wenn sich in den nächsten Tagen und Wochen Teilnehmer wegen Krankheit oder Verhinderung abmelden, dass dann die Anmeldung kurzeitig wieder öffnet. Eine Warteliste werden wir hier jedoch nicht anbieten, es gilt „First come, first served“. Unsere Partner und Sponsoren haben noch vereinzelte Plätze über deren Gewinnspiele / Verlosungen am laufen.
Redaktion: Was ist ihr Angebot an die Laufbegeisterten?
Jörg Theimer: Alles wird sich dank der Unterstützung des Sportamtes wieder rund um die Sporthalle Ost abspielen. Start und Ziel ist der Karl-Reuter-Weg! Es werden wie gewohnt vier Strecken (Schülerlauf – 5km – 10km – Halbmarathon) angeboten. Walker und Nordic – Walker sind auf der 5 km und 10km Strecken herzlich willkommen. Es wird hierzu eine separate Wertung angeboten! Den drei stärksten Laufgruppen (Finisher) des Teamwettbewerbs spendiert die Licher Privatbrauerei jeweils ein Fass Licher Pilsner. Wir nutzen wieder die Startnummern mit integriertem Transponder zur Wiederverwendung. Aus diesem Grunde nehmen wir auch 2 € Startnummernpfand, leisten damit aber auch einen Nachhaltigkeitsbeitrag. Es wird neu ein Imbiss durch den Event-Catering-Service „Back to Fire“ im Außenbereich angeboten. Zusätzlich bieten wir Steh- und Sitzmöglichkeiten im Foyer und auf der Tribüne der Osthalle an. Auch Duschen und Umkleiden stehen zur Verfügung. Eine Radbegleitung auf der 5, 10 km und Halbmarathonstrecke wird es so wie 2023 wieder geben. Die Finisher-Medaille wird, dank der Unterstützung des Autohaus Erben & Erben, wieder jeder Teilnehmer erhalten.
Redaktion: Welchen Tipp können sie den Läufern für die Startnummernabholung geben?
Jörg Theimer: Die Startnummernabholung am Veranstaltungstag ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Event. Die Ausgabe der Transponder-Startnummern sollte zügig und ohne lange Warteschlangen erfolgen, damit der Start der Läufe laut Zeitplan eingehalten werden kann. Unser Tipp: Bereits am Vortag (Samstag / 28.12) kann die Startnummer in der Zeit zwischen 15 und 17 Uhr an der Sporthalle Ost abgeholt werden. Dies gilt auch für das bestellte Finisher-Shirt. Bereits im letzten Jahr war diese Vorabholung sehr erfolgreich. Es „entzerrt“ den Veranstaltungstag und die Teilnehmer können am Lauftag ohne lange Wartezeiten zum Start anreisen. Die Abholung der Startnummer erfolgt nicht nach dem Namen, sondern nach der aus dem System zugeordneten Nummer. Am Eingangsbereich werden die Startlisten mit Namen und Startnummer veröffentlich. Die Ausgabe ihrer Startnummer (inkl. Transpondersystem) erfolgt im Foyer auf der Tribüne in der Sporthalle gekennzeichneten Tischen. Diese sind nach Nummernkreisen sortiert. Zusätzlich bieten wir vom 16. bis 20. Dezember eine Startnummernabholung in der Sparkasse Giessen Filiale „Campus & More“ im Neuenweg an. Zu den üblichen Geschäftszeiten steht das Serviceteam der Sparkasse Gießen bereit.
Am Lauftag ist dann die Startnummernabholung bereits um 8:30 Uhr am Morgen geöffnet. Wir appellieren jedoch an die Abholung am Samstag.
Redaktion: Wie sieht die Planung für das nächste Jahr aus?
Martin Theimer: Wir haben unseren Silvesterlauf für den 28.12.2025 terminiert, dies wird der 53. Silvesterlauf sein. Die Zusage des Sportamtes liegt bereits vor. Als Veranstalter haben wir dann auch wieder die Chance den Silvesterabend zu feiern. In den letzten Jahren war dies nur bedingt möglich.
Redaktion: Danke für das Interview und viel Erfolg für die Veranstaltung.






