In Lich steht ein neues Verkehrskonzept zur Diskussion. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen freut sich über die Debatte über eine zukunftstaugliche Verkehrspolitik in Lich. „Viele Punkte in dem vorgestellten Verkehrskonzept gehen in die richtige Richtung. Das zeigt aus unserer Sicht, dass eine klimaschonende und anwohnerfreundliche Verkehrspolitik in der Realität auch der Planungsbüros angekommen ist“, ordnete Katharina Winter von der Licher Fraktion Bündnis90/Die Grünen das Gutachten ein. Besonderes Augenmerk muss aus grüner Sicht auf die Verkehrssicherheit, insbesondere für Kinder und Senioren gelegt werden. In einem zukunftsorientierten Verkehrssystem muss der Fuß- und Radverkehr eine dem Kfz-Verkehr gleichberechtigte Stellung einnehmen und der Fußverkehr überall dort Priorität haben, wo Menschen wohnen, arbeiten, einkaufen, sich aufhalten und verweilen. Diesen Punkt betont auch ausdrücklich das vorliegende Verkehrsgutachten, wenn es von „Rückgewinnung von öffentlichen Räumen als Aufenthaltsflächen und zur Steigerung der Fußwegqualität“ spricht. Winter fordert daher optimierte Fußwegverbindungen mit Fokus auf Querungshilfen, Barrierefreiheit und eine bessere Vernetzung der Schulen und der Altstadt, die Einführung einer Fußgängerzone von der Heinrich-Neeb-Straße / Braugasse bis zum Rathausplatz und die Einführung eines Wegweisungssystems. Und weiter: „Als ideales Verkehrsmittel für Mitteldistanzen nimmt das Fahrrad inzwischen eine zentrale Rolle ein. Mit dem Rad sind viele Fahrten im Stadtgebiet vergleichbar schnell wie mit einem PKW, jedoch deutlich flexibler gestaltbar. Dazu leistet der Radverkehr einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum aktiven Klima-, Umwelt- und Lärmemissionsschutz. Dieses enorme Potential gilt es zu nutzen und hinsichtlich einer besseren und sicheren Fahrradanbindung und eines flächendeckendem Radverkehrsnetz zu fördern.“ Auch hier ist die Position der Grünen völlig im Einklang mit dem zur Diskussion stehenden Verkehrsgutachten. Winters Co-Vorsitzender Berchtold Büxel erklärt dazu: „Wir fordern daher eine bessere Überführung durch Querungshilfen an den Ortseingängen vom Seiten- in den Mischverkehr, die Prüfung von Schutzstreifen auf allen Einfallstraßen nach Lich und von Fahrradrouten zur besseren Erreichbarkeit von wichtigen Zielen in Lich. Als Modellversuch für ein Jahr schlagen wir eine Fahrradstraße im Brunnenweg/Mozartstraße und im Egelseeweg/Ziegelgasse vor.“ Weiter fehlten in Lich sichere Fahrradabstellanlagen an zentralen Örtlichkeiten in der Kernstadt und in den Ortsteilen sowie eine Self-Service-Station (Werkzeug für Reparaturen) und eine Lademöglichkeit für E-Bikes. Auch der Bahnhaltepunkt am Gleienberg ist eine politische Forderung, an der die Licher Grünen festhalten.
Darüber hinaus wollen die Grünen auch ausreichend Parkplätze an wichtigen Punkten in der Stadt erhalten und schaffen. Ein Parkleitsystem soll Parksuchverkehr verhindern und die Parkraumbewirtschaftung soll Lenkungswirkungen entwickeln. Büxel führte abschließend aus: „Auch der Blick zu alternativen Mobilitätsformen ist wichtig. So könnte neben einer Einführung eines Bürgerbusses auch die Prüfung von Car-Sharing-Systemen eine weitere Lücke im Infrastrukturnetz von Lich schließen. Dieses würde Parkflächen im öffentlichen Raum einsparen, Mobilitätskosten für den Einzelnen oder die Einzelne senken und die Umwelt entlasten. Wir setzen uns dafür ein, dass solche Systeme für Lich geprüft werden.“




