“Pop traf Gott” an besonderem Ort

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Die Band „Dribbdeblues“ im Altarraum der Peterskirche in Großen-Linden

Der letzte Januar Sonntag erfreute nicht nur mit Sonnenschein sondern bescherte auch der evangelischen Kirchengemeinde von Großen-Linden einen ausgebuchten Gottesdienst. Denn bereits zum vierten Mal gestaltete Pfarrerin Edith Höll mit der Band „Dribbdeblues“ aus Lindenstruth einen musikalischen Gottesdienst, der dieses Mal den Untertitel „story of my life“, beim vierten „Pop trifft Gott“ trug.

Inspiriert von den sieben vorbereiteten Songs der Band hatte Pfarrerin Höll die Liedtexte, Hintergründe, deren Entstehung oder gar durch das Lied ausgelöste Weltprojekte in ihre Predigtteile eingebaut. Didaktisch fein verknüpft mit Geschichten aus Bibel, Alltag und Weltgeschehen spannte sie die Bogen vom vorausgegangenen Song überleidend anmoderiert zum nächstfolgenden Hit der Band. Bei diesen Lied-

Die Band „Dribbdeblues“ im Altarraum der Peterskirche in Großen-Linden

begleitenden und -verbindenden Texten erfuhren die Besucher auch manch Hintergründiges und Verborgenes was mit den Liedkompositionen in Verbindung stand. Wie jedoch die Fünf (*) der Band „Dribbdeblues“ die Hits und Klassiker zum Klingen brachten war wieder erstaunlich und grandios zugleich. Ob Instrumental, A Capella oder im Bandsound vereint, waren sie die musikalische „Pop-Vertretung“ im Duett dieses besonderen Gottesdienstes.

Wie zum Beispiel bei den Hits „Every breath“ (The Police), „Story of my life“ (One Direction), „You´ve got a friend“ (Carole King), und „Da draußen“ (Sarah Lesch), die immer wieder ergreifend schön mal zwei- oder gar dreistimmig erklangen.

Die Symbiose von Texten und Musik war auch wunderschön zu erleben beim Verlesen von Psalm 147 durch Pfarrerin Höll und der zarten Begleitung von Christoph Grevelding mit dem Keyboard. Und sie setzte sich fort beim Hit „Let it be“ von den Beatles, welches Paul McCartney 1968 dazu bewegte für seine zwölf Jahre zuvor verstorbene Mutter Maria, dieses Lied zu komponieren. Mit diesem Stichwort würdigte die Pfarrerin die vielen Aktionen der Frauen und Mütter dieser Erde und leitete über zum nächsten Klassiker „Afrika“ von Toto, bei dem es bereits vor 40 Jahren um den so dringenden Regen in Afrika ging. Dabei erinnerte sie an die vor zehn Jahren gegründete interreligiöse Fraueninitiative „Woman´s Interfaith Council (WIC)“ in der inzwischen über 12.000 Frauen aus 23 christlichen und muslimischen Frauenverbänden in Afrika zusammenarbeiten.

Sie erinnerte auch an die inzwischen bekannte Suchmaschine „Ecosia“ über deren Suchportal bereits 50 Anfragen einen Akazien-Setzling stiften. Durch diese Aktion wurden in den letzten Jahren 143 Millionen Bäume in Äquatornähe gepflanzt. Mit diesem Wissenstransfer und weiteren Details wurde auch zur Gottesdienstspende an diesem Sonntag aufgerufen, die am Ende eine erstaunliche Spendensumme erbrachte, mit der 5.000 Neupflanzungen in Afrika demnächst möglich werden.

Mit dem Welthit „Angels“ von Robbie Williams und kräftigem Applaus klang ein nicht alltäglicher, packender und ermunternder Gottesdienst aus, in dem die erklungenen Lieder des Öfteren für Gänsehaut sorgten.

(*) In der Band „Dribbdeblues“ spielten: Andreas Kremer (Liedgitarre), Andre Heuel (Bassgitarre), Christoph Grevelding (Keyboard), Katja Kremer (Cajon & Querflöte) und Corina Weisbrod (Gesang).

Welch ein Erlebnis und mutmachende Stunde im Großen-Lindener Gotteshaus, als wieder „Pop auf Gott traf“.

Der Gottesdienst ist auch zu sehen auf https://www.youtube.com/watch?v=ABudmet662g

Günther Dickel
Seit November 2012 als Bürgerreporter über 600 Beiträge in der GZ veröffentlicht. Stand: 31.11.2025