Arbeitslosigkeit im Januar gestiegen

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Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Januar höher als in den letzten drei Jahren ausgefallen. So stieg die Zahl der Arbeitslosen um 1227 auf nun 18902. Die Arbeitslosenquote erhöhe sich gegenüber Dezember um 0,3 Prozent auf nun 5,0 Prozent.
Im Vorjahresmonat waren zum gleichen Zeitraum noch 1234 Menschen weniger gemeldet. Die Quote lag im Januar 2023 bei 4,7 Prozent.

„Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind alle Personengruppen betroffen“, kommentiert Michael Beck, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Gießen, die nun veröffentlichten Zahlen. „Die zunehmende Arbeitslosigkeit ist auf eine zuletzt schwache wirtschaftliche Entwicklung und die gestiegene Anzahl an Bürgergeldbeziehern zurückzuführen. Hier wird aktuell mit dem sogenannten Job-Turbo angesetzt, um Menschen nach Integrationskursen schnellstmöglich eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Wir appellieren an die Betriebe und Unternehmen, sich diesen Personenkreis anzuschauen, um Potenziale zu erkennen und den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken. Bei Bedarf auch mit finanzieller Unterstützung.“

Unterbeschäftigung
Im Januar waren in der sogenannten „Unterbeschäftigung im engeren Sinne“ insgesamt 25894 Personen registriert, 1283 Personen mehr im Vergleich zu Januar 2023.

Gemeldete Stellen
Arbeitgeber zeigten sich im Januar bei der Meldung neuer Stellenangebote zurückhaltend. Erneut wurde der Vergleichswert des Vorjahres unterschritten. Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen meldeten Arbeitgeber insgesamt 749 neue Stellen. Dies waren 151 Stellen weniger als im Januar 2023.
Auch der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen hat sich im Januar reduziert. 5530 Arbeitsstellen waren zum Stichtag gemeldet, 785 Stellen weniger als im Januar des Vorjahres.

Männer und Frauen
Geschlechtsspezifisch hat sich die Zahl der Arbeitslosen zu Beginn des Jahres gleichermaßen negativ entwickelt. Es wurde jeweils ein Anstieg von über sechs Prozent gegenüber dem Vormonat Dezember verzeichnet.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen waren im Januar 10528 Männer erwerbslos gemeldet. Dies waren 746 mehr als im Dezember. Die Quote für diesen Personenkreis stieg um 0,3 auf nun 5,2 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 682 Männer weniger registriert. Damals lag die Quote bei 4,9 Prozent.
Im Januar waren im gleichen Bezirk 8374 Frauen registriert, 481 mehr als im Vormonat. Die Quote stieg um 0,3 und liegt danach nun bei 4,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich waren damals 552 Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Seinerzeit lag die Quote ebenfalls bei 4,5 Prozent.

Besondere Personengruppen
Auch bei den Personenkreisen der arbeitslosen Jugendlichen und Älteren hat sich die Anzahl im Januar erhöht.
Die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle waren, ist im Januar um 92 gestiegen. 1692 Personen unter 25 Jahren waren insgesamt verzeichnet. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf nun 4,2 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 104 weniger gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen ist die Anzahl der über 50-jährigen Erwerbslosen ist im Januar um 436 Personen auf nun 6313 Ältere gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 auf nun 4,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 615 ältere Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Quote bei 4,3 Prozent.

Regionale Unterschiede
Im Januar zeichnete sich bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Gießen, Vogelsbergkreis und Wetteraukreis, die alle zum Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gehören, eine einheitliche, negative Entwicklung ab. In allen Landkreisen ist die Arbeitslosigkeit gestiegen.
Im Kreis Gießen waren im Januar insgesamt 8727 Menschen erwerbslos gemeldet, 539 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 auf nun 5,8 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 5,4 Prozent. Damals waren 790 Menschen weniger registriert.
Im Wetteraukreis ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 483 Personen auf 7584 gestiegen. Die Quote lag danach bei 4,4 Prozent. Dies entspricht einem Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber Dezember. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jetzt 376 Erwerbslose mehr gemeldet. Seinerzeit lag die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent.
Im Vogelsbergkreis ist die Anzahl der Erwerbslosen im Januar weiter gestiegen. 2591 Personen waren arbeitslos gemeldet, 205 Personen mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 und liegt aktuell bei 4,5 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 68 Personen weniger erwerbslos gemeldet. Damals wurde eine Quote von 4,4 Prozent verzeichnet.

Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Jahreszeitüblich hat sich die Arbeitslosigkeit bei der Betrachtung nach Rechtskreisen gleichermaßen im Januar erhöht. Den neusten Zahlen ist zu entnehmen, dass der Rechtskreis der Grundsicherung (nach dem Sozialgesetzbuch II) weniger stark betroffen war, als der der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur).
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im Januar 6634 Personen gemeldet, 728 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren damals 282 Personen weniger registriert.
Die Anzahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen stieg um 499 Personen auf nun 12268. Ein Jahr zuvor wurden dort noch 952 Personen weniger geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im Januar 6138 Arbeitslose, 235 Personen mehr als im Dezember.
Im Jobcenter Wetterau waren im abgelaufenen Monat 4505 Arbeitslose gemeldet, 186 Personen mehr als im Vormonat.
Bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 1625 Arbeitslose im Januar geführt, 78 Personen mehr als einen Monat zuvor.