Schau rein und sing mit

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Die einen singen mit Profil und andere im Schatten der „Golden Gate Bridge“

Wer es nach einem Jahr Corona-Pause nicht mehr aushält, ohne Singstunde, Chorgesang, Gruppentreff, Austausch und Teamspirit, sollte an Donnerstag, dem 15. und 29. April 2021 mal bei den „Chorifeen“ reinschauen! Über das Onlineportal „Zoom“ gibt Chorleiterin Karina Kardaschewa aus Frankfurt am Main Einblicke und Informationen, wie ein Chor mit diesem Medium seine wöchentliche „Singstunde“ durchführen und gestalten kann.

Was sich bei „Home-Office“, „Videokonferenzen“ und „Homeschooling“ nun doch Schritt für Schritt zu etablieren scheint, sollte beim Vereinsmanagement und besonders beim Chorsingen Anwendung finden. Ganz besonders bei letzterem scheint zumindest auf absehbare Zeit die präsente Singstunden Form nicht möglich. Ganz zu schweigen von Chorkonzerten mit Publikum.

Der gemischte Chor „Chorifeen“ im GV-Eintracht 1869 Watzenborn-Steinberg hat daher bereits seit Ende März letzten Jahres dieses Onlineportal schätzen gelernt und darüber bereits fünf neue Lieder gelernt. Dass diese dann recht schnell bei einer hoffentlich bald möglichen Präsenzprobe, natürlich mit Hygienekonzept, erstaunlich schnell zum Klingen kommt, hat man im letzten Sommer bei ihren Präsenzsingstunden auf dem Schulhof der Limesschule hören können. Auch das große OpenAir „30 Jahre deutsche Einheit“, am 3. Oktober 2020 auf dem Rathausplatz in Pohlheim wäre nie erklungen, wenn die dort beteiligten über 60 Sängerinnen und Sänger nicht zuvor die Lieder online gelernt hätten.

Da wir inzwischen in der, vor einem Jahr nicht möglich gehaltenen „dritten Welle“ angekommen sind, rufen die Chorifeen allen am Chorgesang interessierten Menschen zu: „Schaut doch mal rein bei uns“!

Hier trainieren wir allwöchentlich unsere Stimme, Atmung, Aussprache und pflegen gar den geselligen Austausch. Wer keinen eigenen PC, Laptop, etc. hat, kann sogar einen „Zoom-Chorkoffer“ mit Equipment ausleihen.

Die einen singen mit Profil und andere im Schatten der „Golden Gate Bridge“

Anmeldung, um den Zugangslink zu erhalten E-Mail: eintracht.steinberg@gmx.de Weitere Informationen auch unter: www.eintracht-steinberg.de

Günther Dickel
Seit November 2012 als Bürgerreporter über 600 Beiträge in der GZ veröffentlicht. Stand: 30.03.2021

1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Dickel

    Ihre insgesamt gesehen euphorische Einschätzung über die Möglichkeiten innerhalb der digitalen Welt (hier einer zu zahlenden – durch den Ami-Dienstleister / Zoom) teile ich so nicht.

    Ich bin selber seit meiner Jugend Sänger (zuerst Chorknabe – dann Straßenchor – dann Männergesangsverein und jetzt seit über 10 Jahren Kirchenchor – also alle möglichen Sparten des Chorwesens) und traue mir deswegen eine Einschätzung zu.

    Irgendwelche Seitwärtsschritte in der Pandemiezeit mögen ja ihre Berechtigung haben. Sie sind aber völlig einzustellen, wenn die Pandemie wieder vorbei ist.

    Singen ist und bleibt eine kollektiv ausgeführte Freizeitbeschäftigung an einem Ort und zu einer Zeit. Hierzu versammeln sich Interessenten mehr oder weniger regelmäßig und singen nicht nur, sondern pflegen davor, mittendrin (zum Leidwesen der Dirigenten) und vor allen Dingen hinter her soziale Kontakte.

    Irgendwelche “Events” vom Sofa auskann das nie und nimmer ersetzen.

    Im größeren Rahmen gesehen trägt so eine verstetigte Pandemiepraxis zum rabiten Abbau der Öffentlichkeit bei. Aber nur durch lebhaften Austausch zwischen realen Menschen an einem realen Ort und zu einer realen Zeit ist so etwas wie die Kontruktion einer (dem herrschenden Block) entgegengestellte (Zivil)Gesellschaft denkbar.

    Alles Andere ist entweder Scheinleben in der virtuellen Welt oder die Schaffung von Intenetfilterblasen (z.Z. Rekretierungsfeld der Rechten), also die Selbstentmachtung der Zivilgesellschaft.

    Kurz: Der Chor sollte das machen, aber dabei deutlich machen: Wenn die Pandemie vorbei ist wird wieder in den Regelbetrieb geschaltet.