Lollar | Schnell ausverkauft waren beide Fremdensitzungen des Carneval Club 1977 Rutterhausen e.V. dieses Jahr, möglicherweise noch schneller als in den Vorjahren, denn es hatte sich bereits rumgesprochen: Zum letzten mal mit KORK; dass wollte sich natürlich keiner entgehen lassen!
Bevor KORK die Bühne betrat, standen natürlich viele andere Programmpunkte an. Eröffnet wurde die Veranstaltung, die unter dem Motto stand „Tanz um den Marterpfahl – der CCR feiert Karneval“, von Sitzungspräsident Udo Weimer, der passend zu Motto und Bühnenbild als Indianer die Bühne betrat.
Nach Einmarsch der rd. 100 Aktiven des Vereins eröffneten die Knallbonbons mit einem Gardetanz auf „All over the world“ (E.L.O., in Version der Hermes House Band) das Programm. Mit dem Prinzenpaar von Lollar wurden daraufhin die ersten Tollitäten begrüßt, die am Freitag die Jundendtanzgruppe Let’s Dance und am Samstag die Tanzgarde des CVL als Gastgeschenke aufboten. Prinz Henning I. dankte in seiner Ansprache für die gute Zusammenarbeit des CCR mit dem amtierenden Prinzenpaar der Stadt Lollar.
Als erster Redner konnte in diesem Jahr Christoph Grimmel, „de Jung aus Glee“ vom NKC Niederklein gewonnen werden, der an beiden Abenden mit seiner entspannten Art als Comedian und Entertainer zu überzeugen wusste.
Die Prinzenpaare und der Hofstaat aus Gießen (nebst Ari), Krofdorf, Marburg und das Kinderprinzenpaar aus Mainzlar wurden am Freitag in Ruttershausen vorgestellt, ebenso Abordnungen der 11erräte aus Gießen, Lollar, Krofdorf, Heuchelheim, Vetzberg, Marburg, Mainzlar, Gr. Buseck, Alten Buseck, Burkhardsfelden, Reiskirchen, Niederwalgern und Grüningen. Tänzerische Gastgeschenke kamen aus Krofdorf, Mainzlar (Teeniegarde und Showtanzgruppe Delicia), Gr. Buseck, Alten Buseck und Burhardsfelden.
Die zweite Büttenrede des Abends präsentierte Jörn Helbing von den Karnevalsfreunden Burkhardsfelden, der insbesondere die Flüchtlingsproblematik im Fokus hatte.
Zu Gast waren natürlich auch der Ortsvorsteher, der Pfarrer und der Bürgermeister. Letzterer hatte sogar als Stargast noch Helene Fischer im Schlepptau.
Die Gesangsgruppe GOW aus Krofdorf stand erstmalig in dieser Besetzung auf der Ruttershäuser Bühne, wobei die meisten bereits Vorerfahrungen durch die „Gruppe Will“ in Ruttershausen gesammelt hatten. Der Auftritt wusste zu überzeugen und wurde mit frenetischem Applaus gefeiert.
An den kleinsten des CCR, der Tanzgruppe „Konfetti’s“ (ab 6 Jahre) war es dann, die Geschichte von Bibi Blocksberg und der zerbrochenen Zauberkugel“ aufzuführen. Die perfekte Inszenierung wurde mit einer Zugabe und viel Applaus bedacht.
Geehrt wurde am Freitag Abend mit dem IGMK-Jugendverdienstorden Leona Parma, eine der Trainerinnen der Gruppe, die mit unter 22 Jahre schon Verantwortung für die Jugendarbeit im Verein übernimmt, durch den Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval (IGMK)-Bezirksvorsitzenden Markus Braun.
Mel & Andrea aus dem benachbarten Salzböden berichteten dann vom Dorfgeschehen aus Ruttershausen (der CCR hat die beiden adoptiert) und aus dem eigenen Leben. Das Andrea, die Tanzmaus, mehr kann als nur „babbeln“ kann, bewies sie zu Beginn des Auftritts, in dem Sie unterstützt von Tänzerinnen des CCR einen Gardetanz der besonderen Art präsentierte.
Am Projekt 33 des CCR lag es dann, das Motto des Abends tänzerisch umzusetzen. Die Gruppe besteht aus ehemaligen und aktiven Tanzgardemitgliedern sowie Vertretern des 11errates. Mit einem Showprogramm in Anlehnung an den Film „Der Schuh des Manitu“ brannte die Erwachsenenshowtanzgruppe ein Stimmungsfeuerwerk ab.
Dann war es soweit. Ein
Fernsehteam von Rhein-Main-TV hatte wie angekündigt punktgenau am Samstag den Veranstaltungsort betreten, als er kam, der allerletzte Auftritt von KORK im Ruttershäuser Fasching. Mit einem neu abgemischten Medley bekannter KORK-Kracher und der Zugabe „Du mei Rutterschhause“ verabschiedeten sich die Urgesteine des CCR vom Publikum und sowohl vor als auch auf der Bühne sollen hierbei einige Tränen geflossen sein, erzählt man sich. Bereits am Tag zuvor hatte der Bezirksvorsitzende der IGMK, Markus Braun, die Gruppe für ihr Lebenswerk mit einem besonderen Orden geehrt. Die allerletzte Chance, die Gruppe noch mal zu sehen zu bekommen haben Freunde der Mundart am 25. und 26. November 2016 an gleicher Stelle, bei den Abschiedskonzerten von KORK, der Vorverkauf beginnt im März.
Nach KORK bot der CCR dann die tänzerischen Highlights auf. Zunächst die Teeniegarde des CCR mit einem Marsch auf „Wir leben laut“ von Beatrice Egli und dann zum Abschluss die Tanzgarde des CCR mit ihrem Tanz auf eine Mischung Kösch (Stääne/ Polka, Polka, Polka/ Su lang mir noch am Lääwe sin), erstmalig mit einer extra für die Fremdensitzung produzierten Zugabe, die zu frenetischem Beifall führte.
War da noch was? Ja, „Die 3sten 2“ (Jonas Reinsberg und Pierre
Mühlich vom 11errat des CCR) standen zwischen Teenie- und Tanzgarde erstmalig in Ruttershausen auf der Bühne! Nur mit zwei Gitarren in der Hand gaben sie launige Eigenkompositionen und Abwandlungen bekannter Lieder zum besten und konnten durch ihre spontane und positive Art das Publikum sofort für sich gewinnen. Zwei junge Männer, Gitarren, eigene Texte auf bekannte Kompositionen – die Älteren erinnern sich: genauso hat es damals bei KORK auch angefangen. Es gibt Hoffnung in Ruttershausen!
Zum Finale dann doch noch mal auf der Bühne: Burkhard „Cappello“ Ott, Harald Käs und Thomas Kraft, also KORK, mit dem Lied „Ruttershäuser sei mir gebliwwe“, denn nur so kann eine Fremdensitzung in Ruttershausen zu Ende gehen.
Im Anschluss wurde dann mit der Thomas-Kraft Band die Tanzfläche für die Gäste frei gegeben, die Party ging an beiden Tagen bis in den Morgen. An der Theke verrichteten die Aktiven des Reitsportclub Ruttershausen ihren Dienst – der CCR kooperiert mit den Reitern am Ort und wird im Gegenzug die Theke am Springreitturnier im Sommer 2016 organisieren.
Da der CCR mit seinen eigenen Veranstaltungen nun für dieses Jahr „durch“ ist, können die zu besuchenden Sitzungen in Mainzlar, Krofdorf, Alten Buseck, Burkhardsfelden, Gr. Buseck (KV und KFC) und der 3-Vereine in Ruttershausen sowie die Veranstaltung im Gießener Brauhaus sowie der der Sturm auf’s Rathaus in Lollar nun entspannt angegangen werden. Natürlich werden auch hier und auf einigen weiteren Bühnen die Aktiven des CCR, ob im Gesang oder Tanz, ihr bestes geben.
Zudem nimmt der CCR an den Zügen in Gießen und Krofdorf teil und wird am Faschingsfreitag die „Kreppelzeitung“ in Ruttershausen verkaufen. Die Kampagne endet dann am 10.2.2016 mit dem traditionellen Heringsessen in der Gaststätte Lauz.
Für die darauf folgende Kampagne 2016/2017 stellt der CCR dann das Prinzenpaar für die Stadt Lollar.