Kampf gegen die Mispel

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Misteln den Kampf ansagen

Gerade in hiesiger Landschaft – ob Grünberg, Lich oder Hungen – sind die Baumschmarotzer weiter im Vormarsch!  Da sind die Streuobstwiesen und größeren Bäume an den Landstraßen jetzt schon grün: Misteln hängen in den Bäumen.  Jahr um Jahr werden sie größer, bis der Baum irgendwann unter der Last eingeht.

Die Ursache der schnellen Verbreitung der Mistel liegt darin, dass die Vögel die Mistelbeeren verzehren.  Denn darin ist der Samen des Halbschmarotzers versteckt.  Sobald sich der Vogel auf einem anderen Baum `erleichtert`, fällt dieser mit viel `Pech` auf einen Ast und bleibt dort kleben. Kurze zeit später dringt die `Hinterlassenschaft` – sprech Mistel – in den Baum ein und fängt an zu wachsen.

Hiesige Gartenbauvereine die die Streuobstwiesen betreuen, wollen wachsam bleiben und Mistelbüsche so schnell wie möglich rausschneiden.  Ob dies bei allen Grundstücken gelingt?  Die Besitzer müssen schließlich zustimmen.  Wobei diese eigentlich auch ein Interesse daran haben müssten, dass ihre Bäume nicht aufgrund von Mistelbefall eingehen.

Bedauerlich ist, dass viele Kommunen bislang untätig bleiben, aus ihren Bäumen selbst die Misteln zu entfernen.  An der Langsdorfer Straße, zwischen Nieder-Bessingen und dem Hof Mühlsachsen – (wie meine Bilder zeigen) – stehen am Straßenrand beispielsweise fünf hoch gewachsene Ahornbäume die so stark befallen sind.  Frage mich, wer ist dafür zuständig, denen mal beileibe zurücken! Da sollten die Städte und Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen – um so auch die Ausbreitung auf andere Bäume, was leider hier im Umkreis, nahe dem Licher Stadteil Nieder-Bessingen bereits geschehen ist – einzudämmen.

Was wissenswertes über die Mistel mit dem lateinischen Namen >Viscum album<

Ein dekorativer >Halbschmarotzer<

Die immergrüne Mistel ist ein Halbschmarotzer, d.h. sie zapft die Leitungsbahnen der Bäume an und entzieht dem Wirtsbaum Wasser und Nährstoffe, kann aber selbst noch mittels Photosynthese Glucose und Sauerstoff erzeugen.  Leider breitet sich die Mispel, speziell in den Obstbaumbeständen, so stark aus, dass sie bereits bestandsgefährdend wirkt!  Begünstigt wird die Ausbreitung durch klimatische Veränderungen, wie lange Trockenphasen und den daraus resultierenden Stress für die Obstbäume.  Nicht nur Altbestände, sondern auch junge Bäume sind teils schon befallen.

Verbreitet werden Misteln besonders durch die Misteldrosseln (Turdus viscivorus) die die Beeren fressen > wie oben schon erwähnt.  Die Mistel enthält in ihren Blättern und Stängeln das Mistelgift Viscotoxin, das Für Pferde, Hunde, Katzen sowie für Nager, wie z.B. Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster, giftig ist.

Auch positive Aspekte besitzt diese Pflanze

In der klassischen Heilpflanzenkunde unterstützt die Mistel die Therapie gegen Bluthochdruck und Arthrosen.  Zusammen mit Weißdorn stärkt sie die Kontraktionskraft  des Herzens.  Auch bei Schwindelanfällen, epileptischen Zuständen und vor allem in der Krebstherapie findet sie ihre Verwendung. 

Als Dekoration sind Mistelzweige weitverbreitet.  Die Mistel wurde zu unterschiedlichen Zwecken aufgehängt und blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Misteln blicken also sowohl als Heilpflanze als auch als Teil von Bräuchen und Symbol für Glück oder auch Versöhnung auf eine lange Tradition zurück.  Auch wenn wir Misteln heutzutage hauptsächlich als Teil der Weihnachtsbräuche kennen, so kann die Pflanze doch deutlich mehr.

Hier nun meine Bilderreihe:  Ein dekorativer >>Halbschmarotzer<<

Viel Spass daran

 

Starke Ausbreitung der Mistel an Obstbaumbeständen

.. hier sind die weißen Beeren zu erkennen
Im Gegenlicht – Bauschmarotzer zeichenen sich als Silhouetten ab.
Von weitem schon zu erkennen – wahre `Mistelnbäume` an der Langsdorfer Straße, nahe Nieder-Bessingen

Nahe der Kreuzung – Lich/Hungen – am >Alten Bach< Befall weit und breit. Bild darunter Nieder-Bessingen ” Durch die Mispel ” zu erkennen.

Vom Radweg nach Ober-Bessingen zu sehen, ein neuer Schmarotzer, der sich – `ob man will oder nicht`- ausbreiten wird

 

Wünsche allen Lesern und Redaktion Gießener Zeitung

eine gute Woche

Freundlich Grüße aus dem Schwedendorf Grünberg

Heiner Klose – Naturfotografie Schwedendorf