„Papa, kannst du bitte nicht sterben?“ – GAiN-Mitarbeiter und Familienvater aus Gießen als Katastrophenhelfer unterwegs im Erdbebengebiet der Türkei

GAiN-Standorte gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in weiteren neun Ländern der Welt. Nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien beschlossen alle Leiter, den Menschen zu helfen. Ein internationales Team ehren- und hauptamtlicher Katastrophenhelfer war vom 22. Februar bis 22. März vor Ort im Einsatz. Neben zwei Holländern, einem Kanadier, einer Schweizerin und einem Kollegen aus Deutschland war auch der Gießener GAiN-Mitarbeiter und Familienvater Samuel Ströhmann Teil des GAiN-Katastrophenhilfe-Teams „DART“ in der Türkei. Nach seiner Rückkehr erzählte er in einem Interview, was er bei diesem Einsatz erlebt hat. 

„Man kann drei Kilometer durch eine Stadt fahren und sieht immer nur Zerstörung. Das ist schockierend. Die Bilder, die man in Deutschland sieht, sind eine Sache, aber das tatsächlich zu erleben, ist etwas völlig anderes“, sagt Samuel. Bevor er in die Türkei aufbrach, fragte sein sechsjähriger Sohn bei Tisch am Abend: „Papa, kannst du bitte nicht sterben?“ Diese Worte zeigen etwas davon, wie groß das Wagnis und die Herausforderung dieses Einsatzes für ihn und seine Familie waren. Der Auftrag des Teams bestand darin, Unterkünfte für Familien zu bauen, die durch das Erdbeben alles verloren haben. Zusammen mit den Partnern vor Ort wurden Mini-Häuser und Zeltunterkünfte gebaut. Solch ein Mini-Haus ist für acht Personen konzipiert und besteht aus vor Ort produzierten Bauteilen. Real zogen manchmal 14 Personen oder mehr ein. Samuel erzählt: „Mit dem Häuserbau konnten wir Hoffnung bringen. Die Leute haben sich gefreut über das, was wir gemacht haben. Es war wirklich ein Zeichen, dass etwas passiert, dass es eine Entwicklung gibt und dass man nicht nur in dem alten Unglück von Verlust und Zerstörung weiter gräbt.“  Vom Gespräch mit einem Ladenbesitzer berichtet der GAiN-Mitarbeiter, dass „der Familie nichts passiert ist, aber die Frau starke Verbrennungen an der Hand hatte, dass das Haus zerstört ist, sie tagsüber in seinem Laden leben und nachts im Auto schlafen, und zwar schon die dritte oder vierte Woche. Das sind dann die Situationen, die betroffen machen.“ Das vollständige Interview mit dem GAiN-Mitarbeiter kann hier nachgelesen werden: www.gain-germany.org/aktuell/newsletter/kompakt-aktuell

Die humanitäre Hilfsorganisation GAiN leistet Katastrophenhilfe, langfristige Nothilfe und Hilfe zur Selbsthilfe und trägt dazu bei, dass die Ärmsten und Benachteiligten der Welt, die sich nicht selbst helfen können, eine neue Perspektive für ihr Leben und Hoffnung für ihre Zukunft gewinnen. Spendenkonto Global Aid Network (GAiN): Volksbank Mittelhessen, IBAN DE88 5139 0000 0051 5551 55, BIC: VBMHDE5F, Zweck: 23Erdbeben

Weitere Infos zu DART gibt es unter www.dartgain.eu.
DART=Disaster Assistance and Response Team