Laubach | Nur wenige Tage vor Weihnachten, am Sonntag, 21. Dezember, müssen die Laubacher erneut zur Wahlurne gehen. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntagabend konnte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen. Und so kommt es zur Stichwahl zwischen dem Amtsinhaber Claus Spandau (CDU) und dem unabhängigen Kandidaten Peter Klug.
Während auf Amtsinhaber Spandau 43,8 Prozent der Stimmen (2007 Stimmen insgesamt) fielen, erreichte der 29-jährige Fliedener Klug 40,8 Prozent (1870 Stimmen). Aus dem Rennen um den Einzug ins Laubacher Rathaus ausgeschieden ist der SPD-Kandidat Roland Kauer. Er erreichte nur 15,3 Prozent der abgegebenen Stimmen (insgesamt 703 Stimmen). Die Wahlbeteiligung in Laubach lag insgesamt bei 58,4 Prozent. 4609 Wähler von insgesamt 7893 Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben, 29 Stimmen waren ungültig.
Zahlreiche Parteimitglieder und Bürger Laubachs verfolgten die Bekanntgabe des Ergebnisses via Leinwand im Rathaussaal. Bereits nach Auszählung der ersten Wahlbezirke gegen 18.15 Uhr zeichnete sich ab, dass es zur Stichwahl zwischen Klug und Spandau kommen könnte. Zwar lag nach der Auszählung
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der ersten beiden Wahlbezirke - Altenhain und Gonterskirchen - Klug sogar mit 53,8 Prozent vorne (Spandau 31,9 Prozent, Kauer 14,3 Prozent). Dies sollte sich jedoch im Laufe der Auszählung wieder relativieren, so dass Spandau letzten Endes eine Nasenlänge vor Klug lag. Die Stadtteile Lauter (60,1 Prozent) und Wetterfeld (60,6 Prozent) konnte Spandau für sich verbuchen. Mit immer banger werdendem Gesichtsausdruck verfolgte Roland Kauer das für ihn ernüchternde Wahlergebnis, nahm dabei seine Gattin von Zeit zu Zeit in den Arm. Die Enttäuschung über das schlechte Ergebnis stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Über 15 Prozent kam er zumeist nicht hinaus, nur in Röthges erreichte Kauer 23,5 Prozent.
"Ich bin schon ziemlich enttäuscht", bilanzierte Roland Kauer nach der Wahl. Für das schlechte Abschneiden sieht er verschiedene Gründe. Zum einen schlage die Situation der SPD auf Landesebene durch. "Außerdem stand die Laubacher SPD nicht geschlossen hinter mir. Diese Zerissenheit hat der Wähler gemerkt", so Kauer. Dann komme noch hinzu, dass er für den Wahlkampf nicht so lange Zeit gehabt habe. "Außerdem hat Herr Klug einen super Job gemacht", lobte er. Er drücke Peter Klug ganz fest die Daumen. "Damit spreche ich bewusst nicht für die Laubacher SPD, sondern für mich als Kandidat".
Nicht überrascht davon, in der Stichwahl zu stehen, war Peter Klug. Er gab an, zum Schluss damit gerechnet zu haben. "Die Wählerreaktionen zuletzt haben darauf hingewiesen. Nur mit wem ich in die Stichwahl kommen würde, war bis zuletzt nicht klar". Sonntagabend wurde in Laubach also erst einmal gefeiert. "Wir hätten auch dann eine Wahlparty gemacht, wenn wir verloren hätten", gab Klug an.
Auch für Amtsinhaber Claus Spandau kommt die Stichwahl nicht überraschend. "Bei drei starken Blöcken ist es schwierig, im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu erreichen", weiß er. Es komme nun um so mehr darauf an, den Wählern deutlich zu machen, wieviel Erfahrung zähle. Die gesamtpolitische Situation verdüstere sich zusehends, da sei Erfahrung um so wichtiger - "das habe ich in 17,5 Jahren gezeigt", so Spandau.
Nach sieben von neun ausgezählten Wahlbezirken zeigte sich, dass es wohl zu einer Stichwahl zwischen Klug und Spandau kommen würde: Während Claus Spandau zu diesem Zeitpunkt 44,3 Prozent für sich verbuchen konnte, lag Peter Klug bei 40,8 Prozent.
Nach Ansicht von Amtsinhaber Claus Spandau war die Wahlbeteiligung zu gering: "Es gilt jetzt in den kommenden zwei Wochen vor allem, den Menschen deutlich zu machen, wie wichtig es ist, wählen zu gehen".