Heuchelheim | Auf meinen Schultern lasten Sorgen. Was kommt morgen, wie soll es werden? Sorgen um die Gesundheit meines Vaters und meines Großvaters und Großmutter. Wie wird es den Schwiegereltern gehen? Wird die Pflegerin bleiben können? Werden die Menschen, die ich in meinem Herzen trage, die mir wichtig sind gesund und munter bleiben? Sorgen, sie drücken mich. Liebe bedeutet heute Abstand halten, aber sie Sorgen zerreißen mich. Ich habe das Gefühl, ich brauche eine starke Schulter. Ich brauche etwas Positives, auf das ich blicken kann. Etwas, dass meine traurigen Gedanken, meine Angst für einen Augenblick verscheuchen kann. Ich öffne das Fenster, lasse die Frühlingssonne in meine Wohnung. Die Vögel zwitschern unbekümmert ihr Lied. Ich gebe mir einen Ruck, schnappe die Kamera und laufe los. In die Aue, da wo ich frei laufen kann versuche ich mein Glück. Der Wind streichelt mein Gesicht. Der Himmel ist blau, ohne Kondensstreifen und Wolken. Die Sonne kitzelt auf der Haut. Auf einem noch brach liegendem Acker blühen die purpurfarbenen Taubnessel. Eifrig sammeln die Bienen den Nektar. In den Wiesen stehen die Gänse,
Graureiher und auch die Störche ziehen ihre Runden. Sie sammeln Nistmaterial. Die Feldlerche zwitschert ihr Lied in schwindelnder Höhe. Ich komme an einem dicken Baum vorbei. Er ist schon sehr alt. Deutlich zeigt er die Spuren des Lebens. In der Rinde finde ich ein eingeritztes Herz. Ich streichel mit meiner Hand über die raue Borke. Ein toller alter Baum. Ich spüre wie meine Sorgen langsam weichen. Ein warmes Gefühl erfüllt meine Seele. Dieser Baum hat schon so viel gesehen. So viel Leid und so viel Freude. In seinem bereits hohlen Stamm leben Fledermäuse, finden Vögel eine Bruthöhle. Im Sommer wird er wieder Schatten spenden. Jetzt spendet er mir Trost. Ich hole tief Luft. Sie ist klar und frisch und gut. Ich gehe weiter zum See. Am Wegesrand blühen Wiesengelbstern und Buschwindröschen. Die ersten Schmetterlinge sind unterwegs. Am See angekommen setzte ich mich ein bisschen auf die Bank. Ich schließe meine Augen und höre den Vögeln zu. Die Sonne wärmt meine Seele. Es ist, als ob sie mich umarmt. Ich öffne meine Augen und schaue über den See. Wie mit Glitter bestreut funkelt das Wasser. Das Gewicht der Sorgen verschwindet langsam, wenn auch nur für einen Augenblick. Die Umarmung der Natur habe ich gebraucht. Das Gewicht der Sorgen habe ich in der Aue abgestreift, versenkt. Ein Lächeln huscht mir über das Gesicht. Es ist schön, das Leben!
Liebe Nicole, Deine Worte haben mich ins Herz getroffen! Danke für diese wunderschönen Zeilen!
Die Natur zeigt uns mit ihrem Erwachen: alles wird gut!
Die Natur hilft uns- nun ist es endlich an der Zeit, dass auch wir der Natur helfen. Sie gibt uns so viel! Und was machen die Menschen, sie treten unseren Lebensraum mit Füßen. Vielleicht ist Corona für etwas gut- uns daran zu erinnern, wie klein und unbedeutend wir sind.
Ich glaube, mit diesem Artikel triftst du derzeit mitten in die Gefühlswelt vieler Menschen.
Einiges um uns herum ist zum Stillstand gekommen oder arbeitet nur auf "halbe Kraft voraus", während andere Menschen wiederum bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gefordert werden.
Und bei Temperaturen von stellenweise mehr als 25 Grad "explodiert " die Natur zusehends und der Frühling geht, begleitet von Trockenheit, scheinbar nahtlos in "Sommerfeeling" über.
Das macht die Sorgen nicht weniger, aber du hast recht ... man verdrängt sie bei einem wie von dir beschriebenen Spaziergang für eine Weile.
wunderschön empfunden und geschrieben liebe Nicole, danke - ich denke - in dieser zeit die alles andere als leicht zu er/tragen ist - brauchen wir solche Gefühle und Empfindungen, ein Auge für die ungebrochene Schönheit der Natur die sich in ihrem Fluß nicht beeindrucken lässt von all den Sorgen die den Mensch bewegen.
es tut richtig gut deinen Worten zu folgen, macht das Herz ein wenig leichter und vielleicht stark genug die ungewisse Zukunft mitzutragen.
bleib gesund und erhalte dir Deinen positiven Blick...
lieben Gruß angelface
Sehr schön geschrieben, ich denke, dass sich im Moment sehr viele Menschen Gedanken über den jetzigen Zustand machen.
Der gesunde Menschenverstand ist im Moment gefragt und das Beste daraus zu machen!
In diesem Sinne bleibt Gesund und schöne Ostern!
freut mich, dass Sie meinen Artikel lesen. Sind Sie schon Bürgerreporter der Gießener Zeitung?
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