Saisonauftakt der Radball-Bundesliga

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Die Enttäuschung über das Abschneiden (dritter Platz) bei der heimischen Deutschen Meisterschaft im 5er-Radballer (Anfang Dezember) ist Geschichte. Am letzten Wochenende startete die Radball-Bundesliga in der Eduard-David-Halle in Krofdorf-Gleiberg in die neue Saison. Abermals eine Möglichkeit des veranstaltenden RSV Teutonia Krofdorf-Gleiberg unter Beweis zustellen, dass man in der Lage ist derartige Veranstaltungen zu meistern. Eins vorweg: Die Veranstaltung war – dank vieler ehrenamtlicher Helfer – in allen Belangen gelungen. Auch sportlich wurde den Zuschauern Sport der Spitzenklasse geboten.

Im 2er-Radball finden Bundesliga-Spieltage immer in Turnierform statt. Das Teilnehmerfeld von insgesamt 12 Teams spielt sechs Spieltage im Modus jeder gegen jeden, mit Hin- und Rückspielen. Die letzten drei Mannschaften des Endklassements steigen ab, während sich die ersten fünf Teams für das Finale qualifizieren. Der Deutscher Meister ist der Sieger aus zwei Final Five Turnieren.

Zum Auftakt der diesjährigen Saison erwartete das heimische Team – Luca Wagner und Sascha Götz – die vermeintlich stärkste Gruppe. Die Lokalmatadore trafen auf Teams aus Stein 1 (mehrmaliger Welt- und Deutscher Meister, derzeitiger Vizeweltmeister), Stein 2 (letztjähriger Tabellen Dritter), Ginsheim (Fünfter in der Bundesligaabschlusstabelle des letzten Jahres), sowie Teams aus Waldrems und Aufsteiger Großkoschen. Bereits am ersten Spieltag wurde den zwei Krofdorfern also alles abverlangt. Bei diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld durften sich die Zuschauer über spannende Spiele und radballerische Leckerbissen freuen.

Leider waren die Voraussetzungen für das Krofdorfer Team alles andere als gut. Beruflich bedingt war das Duo nicht in der Lage sich adäquat vorzubereiten. Der Trainingsrückstand war deshalb an diesem Spieltag immer wieder spielbestimmend. Das Potential der Krofdorfer Routiniers blitzte leider zu selten auf.

Der Auftakt gegen Ginsheim (das Team trat ersatzgeschwächt an) lies einiges erhoffen, denn die Krofdorfer waren spielbestimmend, hatten aber wenig Glück beim Abschluss: Immer wieder mussten Pfosten und Latte für die Ginsheimer retten. Die frühe Krofdorfer 1:0 Führung war verdient. Die beiden Akteure vom RSV Krofdorf spielten gut auf, zeigten schöne Kombinationen und kamen zu vielen Abschlüssen. Da aber Pfosten und Latte ein höheres Ergebnis verhinderten, wurde es gegen Ende noch einmal spannend. Götz/Wagner schafften es aber das knappe 1:0 über die Zeit zu retten.

Während es Götz/Wagner im zweiten Spiel gelang, der zweiten Mannschaft aus Stein lange Zeit Paroli zu bieten, war man aber letztlich nicht in der Lage, sich gegen den Bronzemedaillen Gewinner der letztjährigen Meisterschaft durchzusetzen. Zu viele individuelle Fehler und Unaufmerksamkeiten verhinderten ein besseres Ergebnis, so dass man sich am Ende mit einer 2:3 Niederlage zufrieden geben musste.

Im Spiel gegen den im gesamten Turnier überraschend stark aufspielenden Aufsteiger aus Großkoschen hatten Götz/Wagner von Beginn an keine Chance. Offenkundig musste man dem fehlenden Training Tribut zollen. Ein 2:4 zur Halbzeit ging vollauf in Ordnung. Der Endstand von 2:8 machte deutlich, dass das Spiel an dem Krofdorfer Duo komplett vorbei lief.

In der ersten Spielhälfte des letzten Spiels konnten Götz/Wagner dem amtierenden Vizewelt- und Deutschen Meister Stein 1 auf Augenhöhe begegnen. Der knappe Halbzeitstand von 1:2 spiegelte die gute Leistung der Krofdorfer wieder. Nach dem Pausenpfiff zeigte sich aber ein anderes Bild: Stein demonstrierte, weshalb man derart viele Meistertitel einspielen konnte. Die Radsportler aus Krofdorf-Gleiberg kamen mit 2:8 unter die Räder. Letztlich durfte man sich über das Ergebnis, auch in dieser Höhe, nicht beschweren.

Fans und Kenner der Radballszene dürfen auf den nächsten Bundesligaspieltag, der bereits am 28.01.2023 in Willich (Nordrhein-Westfahlen) stattfindet, gespannt sein. Hier treffen die beiden Krofdorfer wieder auf starke Gegner, gegen die gepunktet werden sollte, will man nicht schon frühzeitig in den Abstiegstrudel geraten. Ausschlaggebend wird letztlich sein, in wieweit man in der Lage sein wird, den aktuellen Trainingsrückstand zu kompensieren