Leuchtturm digitaler Bildung

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Johannes Schmid und Nils Seipel, Geschäftsführer von flux – impulse und Gründer des Makerspace, unterzeichneten den Kooperationsvertrag mit den Stadtwerken Gießen, vertreten durch Stephanie Orlik, bei den SWG für das Sponsoring zuständig, und SWG-Unternehmenssprecher Ulli Boos.

Neue Technologien auszuprobieren, zu verstehen und damit vielleicht sogar eine Geschäftsidee zu entwickeln – diese Möglichkeit eröffnet der Makerspace Gießen einem breiten Publikum. Die Stadtwerke Gießen unterstützen das wegweisende Projekt.

 

 

3D-Drucker und -Scanner, eine CNC-Fräse, ein Lasercutter, Plotter für den Textildruck oder VR-Brillen – diese und viele andere Geräte stellt der Makerspace Gießen Interessierten zur Verfügung. Aber nicht nur, um damit eigene Ideen zu verwirklichen oder die auf digitalen Technologien basierenden Maschinen ausprobieren zu können. Die offene Werkstatt in der Walltorstraße 57 veranstaltet für sie auch entsprechende Einführungskurse und Netzwerk-Events. Kurz: Beim Makerspace Gießen handelt es sich um eine innovative Bildungseinrichtung, die sich für Chancengleichheit einsetzt. „Der Ansatz überzeugt auf der ganzen Linie und deckt sich in vielen Punkten mit unserem Leitbild. Deshalb ist es für uns nur konsequent, das Projekt Makerspace zu unterstützen“, erklärt Ulli Boos, Unternehmenssprecher der Stadtwerke Gießen (SWG). Tatsächlich unterzeichneten Vertreter von Makerspace und SWG einen Kooperationsvertrag über drei Jahre.

 

Gute Idee und starke Partner

Hinter dem Makerspace Gießen stecken Nils Seipel und Johannes Schmid. Als Geschäftsführer von flux – impulse haben die beiden das von der Stadt- und dem Landkreis Gießen geförderte Projekt konzipiert und gemeinsam mit der Technologie- und Innovationszentrum Gießen GmbH, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Justus-Liebig-Universität Gießen ins Leben gerufen. Alle Partner bringen jede Menge Know-how ein. „Genau davon können Menschen, die in den Makerspace kommen, lernen, das Wissen weiterentwickeln und sich zu ihrer Selbstbestimmung verhelfen“, erklärt Nils Seipel.

 

Mit ihrem besonderen Ansatz verfolgen die Gründer ein weiteres, wichtiges Ziel. „Wir möchten einen transdisziplinären und interdisziplinären Austausch innerhalb der Hochschulen, aber auch zwischen den Hochschulen, verschiedenen Praxisakteuren und Unternehmen sowie allen Interessierten anregen“, ergänzt Johannes Schmid. Daraus entstehende Debatten sollen bei potenziellen Gründerinnen und Gründern Interesse wecken, etwas auszuprobieren, wozu sie bislang keinen Zugang hatten.

Im Grunde öffnet der Makerspace Türen. „Wir zeigen unseren Besucherinnen und Besuchern, wie die Geräte funktionieren und weisen sie wenn nötig ein. Ab diesem Moment arbeiten alle an ihren individuellen Projekten“, erklärt Nils Seipel das Konzept. Tatsächlich reicht das Betreuungsangebot noch viel weiter. Besteht etwa weiterer Bedarf an Beratung oder Unterstützung – etwa bei der Herstellung eines Prototypen – vermittelt der Makerspace Kontakte im großen regionalen Netzwerk.

 

Die gleichen Werte

Stichwort Geld. Alle Angebote des Makerspace sind kostenlos. „Wir wollten die Einstiegshürden so niedrig wie möglich halten“, begründet Nils Seipel. Folgerichtig braucht das Projekt Sponsoren. „Dass wir mit den SWG einen solchen Partner gefunden haben, freut uns besonders“, fügt Johannes Schmid hinzu. Vor allem, weil die SWG den Makerspace nicht nur finanziell unterstützen. Auch die Tatsache, dass die SWG genau wie der Makerspace das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda stehen haben, passt perfekt ins Konzept. „Wir teilen viele Werte und Ideen – darunter auch das Engagement für die Region“, bringt es Ulli Boos auf den Punkt.

 

Tatsächlich verbindet der Makerspace Gießen Innovation und die Region auf ganz besondere Weise. Basierend auf der Erkenntnis, dass Wissen allen hier lebenden Menschen zugänglich sein muss – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion oder finanziellem Hintergrund. Sprich, der Makerspace ist ein Ort für alle.