Feier 100 Jahre SPD Krumbach

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Foto: SPD Biebertal

In der Mehrzweckhalle in Krumbach begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende Sebastian Kleist mehr als 60 Gäste. Darunter die Vertreter der Wettenberger und Heuchelheimer SPD, denn  die Biebertaler Sozialdemokraten hatten das traditionelle Sommerfest der SPD Ortsvereine aus dem Gleiberger Land zum Anlass genommen, das 100jährige Bestehen der SPD Krumbach zu feiern und dazu auch die Vertreter:innen aller Biebertaler Parteien, die Vorsitzende der Gemeindevertretung Elke Lepper sowie Bürgermeisterin Patricia Ortmann eingeladen. Für den SPD Unterbezirk nahm u.a. dessen Vorsitzender MdB Felix Döring teil.

Zur Feier hatte der Ortsbezirk Armin Schild als Festredner eingeladen. Der Krumbacher Sozialdemokrat war lange Jahre als IG-Metall-Bezirksvorsitzender für Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und das Saarland tätig. Er würdigte nicht nur das Wirken der Krumbacher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, sondern hielt auch die Laudatio für Bruno Müller, der seit 50 Jahren der SPD Krumbach angehört und seit 1991 deren Vorsitzender ist.

Schilds Rede war auch eine Kampfansage an den Rechtspopulismus und seine Vertreter:innen. Und ein Appell an die anderen Parteien und an die Vereine Mitglieder und Nachwuchs zu werben, wenn sie nicht wollen, dass demokratische Streitkultur früher oder später Geschichte ist. Er zog einen Bogen von den Krumbacher Dorfanfängen im Mittelalter über die Gründung der Krumbacher SPD 1923 bis in die Gegenwart. Dabei wurde eine Botschaft immer wieder deutlich: Nur gemeinsam kann man Gefahren und Probleme meistern. Schild erinnerte daran, welchem Umstand es Adolf Hitler zu verdanken hatte, an die Macht gekommen zu sein: »Es waren die 444 Stimmen von Konservativen und Bürgerlichen, die am 23. März 1933 der Auflösung des Reichstags zugestimmt hatten. Die 94 Sozialdemokraten, die noch im Reichstag und nicht von den Nazis verhaftet waren, haben dagegen gestimmt.« Armin Schild  erläuterte, welches Schicksal all jenen drohte, die nicht auf einer Linie mit den Nazis waren. Sein eigener Vorgänger im Amt als IG-Metall-Bezirksleiter, Georg Bernard, sei am Schreibtisch verhaftet worden und im KZ Dachau ums Leben gekommen.

Auch Felix Döring und Patricia Ortmann warnten in ihren Redebeiträgen vor der Gefahr, den Populisten auf den Leim zu gehen. Vielmehr ginge es darum, mit guten Argumenten und guter Politik zum Erhalt von Demokratie und Freiheit beizutragen.

Wettenbergs SPD-Vorsitzender Ralf Volgmann nannte in seiner Rede eine ebenfalls aktuelle Herausforderung: Die Gewinnung von jungen Mitgliedern. Er regte dafür die Zusammenarbeit der drei SPD-Ortsvereine des Gleiberger Landes an.

Felix Döring nahm die Ehrung von Jinan Allos und Bruno Müller für ihre 50jährige Mitgliedschaft in der SPD vor. Und diese wurde dann zum emotionalen Höhepunkt der Veranstaltung, als die Anwesenden den sichtlich gerührten Bruno Müller mit stehenden Ovationen für seine jahrzehntelange Arbeit in seiner Partei und in den politischen Gremien Biebertals dankten.

Nach Reden, Grußworten und Ehrungen klang das Treffen mit Mittagessen und Kaffeetrinken bei guten Gesprächen aus.