Stammtisch Allendorf mit Infoveranstaltung zum Thema Sommer, Sonne & Sonnenbrille

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Sonnenbrillen sind nicht einfach nur ein modisches Accessoire. Sie haben auch Schutzfunktion. Sie schützen die Augen vor der schädlichen UV-Strahlung. Wer sich eine neue Sonnenbrille kauft, sollte deshalb weniger auf die modischen Aspekte abzielen und vielmehr die Qualität der Brillen genauer unter die Lupe nehmen. Die Qualitätsunterschiede sind teilweise enorm bei der großen Auswahl an verschiedenen Sonnenbrillen. Oft sind diese Merkmale mit bloßem Auge nicht erkennbar. Deshalb ist es sinnvoll, sich beim Kauf von einem qualifizierten Experten beraten zu lassen. Als Orientierung sollen die nachfolgenden Informationen und Tipps bei der Auswahl der passenden Sonnenbrille helfen.

Gläser nicht zu dunkel wählen

Die Sonnenbrille hat vor allem eine Aufgabe: der Schutz der Augen vor ultravioletter Strahlung, also vor UV-Licht. Diese unsichtbare Strahlung ist gefährlich. Bei hoher Intensität kann sie schmerzhafte Bindehaut- und Hornhautentzündungen verursachen. Wenn die Sonnenbrille nur gegen das sichtbare Licht wirkt, kann sie mehr Schaden anrichten, als sie Nutzen bringt. Denn eine dunkle Sonnenbrille setzt die natürlichen Schutzmechanismen der Augen außer Gefecht. Normalerweise werden die Pupillen bei starker Helligkeit automatisch ganz klein. So kann weniger Strahlung in die Augen eindringen.

Die UV-Filterung ist unabhängig vom Tönungsgrad der Gläser statt. Nicht immer sind es die dunkelsten Gläser, die den besten Schutz bieten. Gute Sonnenbrillen sind aus hochwertigem Material hergestellt und haben einen UV-Filter eingebaut.

Was bedeutet UV 400?

UV 400 ist eine Bezeichnung für die Wellenlänge des ultravioletten Lichts. Eine Sonnenbrille mit UV 400 blockt das ultraviolette Licht ab, mit einer Wellenlänge von 400 oder weniger. Das sichtbare Licht hat eine Wellenlänge von bis zu 780 Nanometer. Es durchdringt solche Gläser.

Eine gute Sonnenbrille trägt das Label „UV 400“. Manchmal sind diese Brillen auch mit der Bezeichnung „100 Prozent UV-Schutz“ gekennzeichnet. Dieser Wert reicht für den alltäglichen Gebrauch vollkommen aus. Wer allerdings ans Meer fährt, in den Schneeurlaub oder ins Gebirge braucht mehr Schutz. Dort sollte die Sonnenbrille auch über Schutz vor Infrarot-Strahlung bieten.

Die Absorptionseigenschaften der Brillengläser

Wie gut farbige Brillengläser Strahlung absorbieren, hängt von den Absorptionseigenschaften ab. Die sogenannte Lichtreduktion ist der Teil des Lichts, den die Brillengläser beseitigen. Diese Strahlung gelangt nicht bis zum Auge. Wenn eine Sonnenbrille das Licht um 60 Prozent reduzieren kann, gelangen noch 40 Prozent bis zum Auge. Die anderen 60 Prozent absorbieren oder reflektieren die Brillengläser.

In Mitteleuropa sind Reduktionswerte von 50 bis 75 Prozent üblich. Ist die Umgebung sehr hell, sind höhere Reduktionswerte sinnvoll. Am Strand oder im Schnee darf der Wert bis zu 85 Prozent erreichen.

Außerdem lassen sich verschiedene Blendschutzkategorien unterscheiden. In Mitteleuropa ist die empfohlene Kategorie die Blendschutzkategorie 2. Diese Sonnenbrillen filtern zwischen 57 und 82 Prozent des Sonnenlichts. Blendschutzkategorie 0 hat nur eine geringe Wirkung. Sie eignet sich für bewölkte Tage, wenn das Licht blendet, aber die Sonne nicht direkt zu sehen ist. In Blendschutzkategorie 4 kommen nur etwa drei bis acht Prozent des Lichts bis zum Auge. Diese Kategorie ist im Hochgebirge und auf Gletschern notwendig. Kategorie 3 ist der richtige Schutz für den Strandurlaub, aber auch beim Berg- oder Wassersport.

Welche Farbe sollten die Gläser haben?

Die Farbverfälschung ist mit braunen oder grauen Gläsern am geringsten. Alle anderen Tönungen kann das menschliche Auge nicht so schnell neutralisieren, sodass die Farbverfälschung relativ deutlich ausfällt.

Für die Gläserfarbe gibt es DIN-Vorschriften. Die Farbe darf beispielsweise das Erkennen der Ampelfarben oder eines Blaulichts von herannahenden Einsatzfahrzeugen nicht verfälschen. Die Farbe der Gläser wirkt sich in keiner Weise auf die Filterung des UV-Lichts aus.

Sind polarisierte Gläser besser?

Eine polarisierte Sonnenbrille absorbiert das Sonnenlicht anders, da die Gläser mit einer speziellen Beschichtung aus Kunststoff ausgestattet sind. Verglichen mit anderen Sonnenbrillen ohne Polarisierung bieten sie mehr Klarheit und Kontrast. Farben werden besser dargestellt, Spiegelungen werden ausgeblendet. Damit sind beispielsweise Fische unter der Wasseroberfläche besser erkennbar. Zudem schützen polarisierte Gläser die Augen besser vor dem reflektierten Licht. Bei nasser Fahrbahn, im Schnee oder auch beim Sport kann eine Sonnenbrille mit polarisierten Gläsern vorteilhaft sein. Allerdings sind damit Displays schwerer zu erkennen, beispielsweise das Display des Smartphones. Obendrein sind polarisierte Brillengläser teurer.

Wie groß sollten die Gläser sein?

Die Brillengläser der Sonnenbrille sollten die Augen vollständig abdecken, auch seitlich sowie von oben und unten. So sind die Augen auch vor Reflexionen geschützt. Breite Bügel können für den seitlichen Schutz der Augen sorgen.

Was ist beim Autofahren zu beachten?

Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, braucht eine Fassung die insgesamt eher schmal ist mit möglichst schmalen Bügeln. So ist das Gesichtsfeld nur minimal durch die Brille eingeschränkt.

Die Sonnenbrille ist nicht geeignet für die Dämmerung oder bei Nacht. Wer nachts mit Sonnenbrille fährt, gefährdet sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer.

Die Brille muss sitzen – was ist bei der Fassung zu beachten?

Die Hauptaufgabe der Sonnenbrille besteht darin, die Augen von allen Seiten vor Lichteinstrahlung zu schützen, auch seitlich. Die Sonnenbrille sollte daher seitlich bis zum Rand des Gesichts reichen und oben bis zu den Augenbrauen. Sie darf weder drücken, noch zu fest auf Nase oder Ohren sitzen. Gleichzeitig sollte sie dicht vor den Augen sitzen.
Da jeder Kopf anders ist, ist es wichtig, die Fassung an die individuelle Kopfform anzupassen.