Saubere Energie aus Abfall

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Am Sonntag, dem 2. Juli, laden die SWG von 11 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in die TREA II ein.

Seit Dezember 2022 produziert die zweite Thermische Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage, kurz TREA II, im Regelbetrieb Strom und Wärme aus aufbereiteten Abfällen – und trägt so zur Energiewende vor Ort bei. Grund genug für die Stadtwerke Gießen, die Anlage an einem Tag der offenen Tür für Gäste zu öffnen. 

 

 

Am Sonntag, dem 2. Juli 2023, laden die Stadtwerke Gießen (SWG) von 11 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in die zweite Thermische Reststoffbehandlungs- und Energieverwertungsanlage, kurz TREA II, ein. Das Heizkraftwerk im Leihgesterner Weg ist die Schwesteranlage der TREA I, die bereits seit 2010 aus aufbereiteten Abfällen Heizenergie für das Gießener Fernwärmenetz produziert. Allerdings erzeugt die TREA II neben Wärme auch Strom. „Mit unseren Anlagen machen wir die Wärmeversorgung in Gießen ein ganzes Stück weit unabhängiger von fossilen Energieträgern“, erklärt Matthias Fink, Abteilungsleiter Wärmeversorgung.

Neben informativen Führungen erwartet die Besucherinnen und Besucher ein Zeitrafferfilm über den Bau der Anlage. Der SWG-Stand lockt mit dem Spiel „Vier Gewinnt“ und einem Glücksrad – sowie passenden kleinen Gewinnen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Es gibt Essen und Getränke zu familienfreundlichen Preisen. 

 

Brennstoff Abfall: eine sinnvolle Alternative

Ähnlich wie bei der Heizung im Eigenheim wird

auch in der Kesselanlage der TREA II durch die Verfeuerung eines Brennstoffs Wasser in einem Heizungskreislauf erhitzt. Die dafür verwendeten aufbereiteten Abfälle stammen aus Mittelhessen: Pro Jahr liefern verschiedene Aufbereitungsanlagen bis zu 53.670 Tonnen energiereiche, aufbereitete Abfälle für TREA I und II. Diese bestehen bis zu 50 Prozent aus Holz, Pappe, Papier sowie Zellstoff. 

In der TREA II kommen neben einer Dampfturbine bereits seit 2016 zwei Blockheizkraftwerke, kurz BHKW, zum Einsatz, die gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen. Doch hier kommt es vor allem auf ihre Abgase an. Denn um aus aufbereiteten Abfällen Strom herzustellen, braucht es eine Turbine, die einen Generator antreibt. Diese Turbine benötigt richtig heißen Dampf. Mit Hilfe der BHKW-Abgase erreicht der Dampf aus dem Abfallfeuer eine höhere Temperatur. Diese Verbindung zweier Technologien – BHKW auf der einen, thermische Abfallverwertung auf der anderen Seite – macht die TREA II besonders nachhaltig und effizient. „Unsere Heizanlagen tragen maßgeblich dazu bei, dass Gießen heute zu den Vorreitern bei der klimaschonenden Energieversorgung gehört“, weiß Jens Hanig, Wärmeversorgung Leiter Festbrennstoffe. 

 

Für den Tag der offenen Tür ist keine Anmeldung erforderlich. Interessierte können die kostenlosen Parkplätze auf dem benachbarten Gelände der Justus-Liebig-Universität nutzen; die Führungen finden nach Bedarf alle 30 bis 40 Minuten statt.