Nest- und Eirekorde der heimischen Vogelwelt

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Nest- und Eirekorde der heimischen Vogelwelt

Nester und Eier spielen dieser Tage nicht nur für den Osterhasen eine große Rolle.
Auch in der Vogelwelt gibt es vieles über sie zu berichten.
Anlässlich des 50- jährigen Jubiläums der NABU Nonnenroth möchte wir Sie, liebe Leser*innen, einmal über Größen- und Gewichtsrekorde bei Vogelnestern und über das bunte Farbenspiel der Eier heimischer Brutvögel informieren. Ein halbes Jahrhundert praktizieren wir Vogelschutz und engagieren uns für den Schutz von Hecken damit Neuntöter und Co. ihre Vogelnester darin bauen können.
Das schwerste Nest: Das Storchennest wird Horst genannt und kann gut eine Tonne schwer werden. Ursprünglich brüteten Weißstörche auf hohen Bäumen, inzwischen bauen sie ihre Nester bei uns überwiegend auf Kaminen oder Masten. Das Storchennest muss an einem möglichst hohen Punkt liegen, damit die Vögel gut an- und abfliegen können.
Das kleinste Nest: Jenes Nest, das erst gar nicht gebaut wird, ist das des Turmfalken. Er begnügt sich damit seine Eier am nackten Boden von Felsnischen, aber auch in Nischen an Gebäuden, zu platzieren. Als Nachmieter nutzt er auch alte Krähennester oder nimmt spezielle Nistkästen an.
Das schmalste Nest: Wald- und Gartenbaumläufer bauen ihre Nester hinter abgelöster Rinde oder in sonstigen schmalen Spalten an alten Bäumen. Entsprechend wenig Bewegungsfreiheit bleibt dort zur Jungenaufzucht – viele Baumläufernester haben einen Außendurchmesser von nur 5×9 cm. Dafür können sie je nach Form des verwendeten Hohlraumes einen hohen Unterbau von bis zu 40cm haben.
Das tiefste Nest: Röhren von bis zu zwei Meter Länge und einem Durchmesser von rund 4,5 Zentimetern graben Bienenfresser in Hänge und Wände von Steilufern oder Sandgruben.
Das am besten getarnte Nest: Insgesamt vier spitz zulaufende Eier werden vom Flussregenpfeifer so in einer flachen Mulde auf dem nackten Kies einer Schotterbank platziert, dass sie perfekt mit der Umgebung verschmelzen.
Das größte Ei: Da die Eigröße mit der Körpergröße korreliert, legt der Höckerschwan die größten Eier der heimischen Vogelwelt. Sie weisen eine Länge von 11,5cm auf.
Im Verhältnis zur Körpergröße legt der kleine Zaunkönig jedoch die größten Eier, die (bei nur 16 mm Länge) rund 14 Prozent der Körpergröße des winzigen Vogels ausmachen.
Das kleinste Ei: Mit nur 13mm Länge ist das Ei des Wintergoldhähnchens, das kleinste und fragilste heimische Ei und wiegt weniger als ein Gramm. Es ist weiß und von gelblichbraunen Flecken übersäht.
Das hellste Ei: Nicht alle Vogeleier weisen eine farbige Oberfläche auf. Ganze Vogelfamilien, wie die höhlenbrütenden Spechte oder Eulen, brüten makellos weiße Eier aus.
Das kunstvollste Ei: Drei bis fünf Eier legt die Goldammer in ihr Nest, das sie am Boden oder in einem niedrigen Busch baut. Die hellen Eier sind mit durch feine, braune Kritzel und Flecken einzigartig gezeichnet. Die gelbe Ammer besticht also nicht nur durch ihre Farbe und ihren typischen Gesang, sondern legt auch noch einzigartige Eier.
Das variabelste Ei: Der Kuckuck, der seine Eier in die Nester anderer Vogelarten legt um sie von ihnen ausbrüten zu lassen, passt sie an das Aussehen der Wirtseier an. Jedes Weibchen ist auf eine Vogelart spezialisiert und legt Eier, die denen der zukünftigen Zieheltern sehr ähneln.