Licht und Schatten zum Jahresabschluss am Arbeitsmarkt

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Im letzten Monat des Jahres 2023 ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen gestiegen. Insgesamt waren 17.675 Personen erwerbslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber November von 131 Menschen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 auf nun 4,7 Prozent.
Im Dezember 2022 waren damals 1007 Arbeitslose weniger gemeldet. Die Quote betrug seinerzeit 4,5 Prozent.

„Für die Jahreszeit üblich, hat sich die Arbeitslosigkeit im Dezember moderat erhöht“, kommentiert der Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Gießen, Michael Beck, die jetzt veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen. „Während Frauen vom Arbeitskräftebedarf im Weihnachtsgeschäft profitierten, wurden Männer, die beispielsweise bei einer Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt waren, freigestellt.
Die Anzahl der von Arbeitgebern neu gemeldeten Stellen hat sich um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht. Dies sehen wir positiv, jedoch nicht als ein eindeutiges Signal für eine Trendwende am Stellenmarkt.“

Unterbeschäftigung
Unterbeschäftigt im sogenannten „engeren Sinne“ waren im Monat Dezember 24990 Personen, 1228 Personen mehr im Vergleich zu Dezember 2022.

Gemeldete Stellen
Im Dezember wurde erstmals seit Monaten ein Anstieg bei dem Zugang neu gemeldeter Arbeitsstellen im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet.
Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen meldeten Arbeitgeber insgesamt 987 neue Stellen. Dies waren 47 Stellen mehr als im Dezember 2022.
Der Bestand an offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen ist im Dezember im Vorjahresvergleich gesunken. 5611 Arbeitsstellen waren zum Stichtag gemeldet, 948 Stellen weniger als im Dezember des Vorjahres.

Männer und Frauen
Nach Geschlechtern betrachtet hat sich die Arbeitslosigkeit, wie üblich im Dezember, unterschiedlich entwickelt. Während die Anzahl der arbeitslosen Männer stieg, ist die der Frauen zurückgegangen.
Im Dezember waren im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen 9782 Männer erwerbslos gemeldet. Dies waren 201 Personen mehr als im November. Die Quote für diesen Personenkreis stieg um 0,1 auf nun 4,9 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 545 Männer weniger registriert. Damals lag die Quote bei 4,6 Prozent.
7893 Frauen waren im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen im jetzt abgelaufenen Monat registriert. 70 weniger als im Vormonat. Die Quote sank um 0,1 und liegt danach nun bei 4,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich waren damals 462 Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Seinerzeit lag die Quote ebenfalls bei 4,2 Prozent.

Besondere Personengruppen
Im Dezember ist die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen und Älteren leicht gestiegen.
Die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Ausbildungs- oder Arbeitsstelle waren, ist im Dezember um 54 gestiegen. 1600 Personen unter 25 Jahren waren insgesamt verzeichnet. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf nun 3,9 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 84 weniger gemeldet. Damals lag die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent.
Die Anzahl der über 50-jährigen Erwerbslosen ist im Dezember um 29 Personen auf nun 5877 Ältere gestiegen. Die Arbeitslosenquote verharrte bereits den fünften Monat in Folge bei 4,4 Prozent. Im Vorjahresmonat waren 525 ältere Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Damals lag die Quote bei 4,0 Prozent.

Regionale Unterschiede
Im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen, zu dem die Landkreise Gießen, der Vogelsbergkreis und der Wetteraukreis gehören, zeichnete sich im Dezember eine einheitliche Entwicklung ab. In allen Landkreisen ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen.
Im Kreis Gießen waren im Dezember insgesamt 8188 Menschen erwerbslos gemeldet, 111 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 5,4 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 5,1 Prozent. Damals waren 670 Menschen weniger registriert.
Im Wetteraukreis ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um fünf Personen auf 7101 gestiegen. Wie in den drei Monate zuvor auch, liegt die Quote bei 4,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren im Dezember 338 Erwerbslose mehr gemeldet. Seinerzeit lag die Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent.
Im Vogelsbergkreis ist die Anzahl der Erwerbslosen im Dezember gestiegen. 2386 Personen waren arbeitslos gemeldet, 15 Personen mehr als noch im November. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,1 Prozent. Im Vorjahresmonat war eine Person mehr erwerbslos gemeldet. Damals wurde eine Quote von 4,2 Prozent verzeichnet.

Die beiden Rechtskreise (nach dem Sozialgesetzbuch II und III)
Bei einer Auswertung der Arbeitslosigkeit nach den Rechtskreisen zeichnete sich im Dezember ein für die Jahreszeit übliches Bild ab. Während die Zahl der Erwerbslosen in der Grundsicherung (nach dem Sozialgesetzbuch II) leicht sank, hat sich die der bei der Arbeitslosenversicherung (nach dem Sozialgesetzbuch III; Arbeitsagentur) moderat erhöht.
Bei der Arbeitsagentur Gießen (und den Geschäftsstellen in Bad Vilbel, Büdingen, Friedberg und Lauterbach) waren im Dezember 5906 Personen gemeldet, 214 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren damals 219 Personen weniger registriert.
Die Anzahl der in den Jobcentern geführten Erwerbslosen sank um 83 Personen auf nun 11769. Ein Jahr zuvor wurden dort noch 788 Personen weniger geführt.
Das Jobcenter Gießen betreute im Dezember 5903 Arbeitslose, 15 Personen weniger als im November.
Im Jobcenter Wetterau waren im abgelaufenen Monat 4319 Arbeitslose gemeldet, 69 Personen weniger als im Vormonat.
Bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) im Vogelsbergkreis wurden insgesamt 1547 Arbeitslose im Dezember geführt, eine Person mehr als einen Monat zuvor.

1 Kommentar

  1. Lieber Artikeleinsteller

    Sie haben Ihren informativen Artikel folgendermassen betitelt: (…) “Licht und Schatten zum Jahresabschluss am Arbeitsmarkt”.

    Was haben Sie sich dabei gedacht? Sowohl der Vormonats- als auch der Jahresvergleich ist doch negativ!!!

    Ich kann Ihnen nicht den Vorwurf ersparen, dass Sie sich zum Propagandainstrument (um nur die vorsichtige Vartiante zu nennen) des herrschende Blockes machen oder machen lassen.

    Meines Wissens ist das Arbeitsamt nicht den Blockparteien verpflichtet, sondern lediglich den bei Ihnen Versicherten. Haben Sie Mut den dadurch gegebenen Freiraum zu nutzen.

    Reden Sie Tareles – machen Sie klar, dass die Herrschenden (schon seit Jahren) gnadenlos versagen. Sie sind trotz jahrezehntelanger sich verschärfenden Randbedingungen nicht in der Lage die Zahlen zu drücken.

    Warum? Weil sie – ich drücke mich jetzt vornehm aus – im Enddarm der Kapitalisten sitzen. Das heisst konkret: Es ist von den Herrschenden gerade gewünscht, dass die Arbeitslosigkeit hoch ist, damit die noch Beschäftigten bei den Stundenlöhnen noch mehr gedrückt werden können.

    Der Artikel ist leider nicht namentlich gekennzeichnet. Deswegen: lieber Einsteller / liebe Einstellerin Entwickeln Sie den Mut und überschreiben Sie Ihren nächsten Artikel mit einer zutreffenden Überschrift. Danke im vor raus.