Getreideernte bei hochsommerlichen Temperaturen.

4146

Nach Voranzeige hier nun mein Beitrag – Abernten von Getreidefeldern mit Bilder aus heimischer Gemarkung.

Die Getreideernte ist in der heimischen Region bei derzeit enormer Hitze eine große Herausforderung für die Landwirte – weit und breit!  Oft sind moderne, klimatisierte und mit GPS ausgestattete Mähdrescher im Einsatz, die den Landwirten eine noch vergleichsweise angenehme Arbeit ermöglichen. 

Getreide-Ernte vor Einhundert Jahren und Heute – Wer möchte wieder hart auf den Feldern arbeiten ?

Schwer war die Arbeit, als es noch keine großen Maschinen gab.  Was heute ein riesiger Mähdrescher in wenigen Minuten erledigt, dauerte vor einhundert Jahren mehrere Tage und mußte von vielen Händen erledigt werden.

Man mag`sich das garnicht mehr so recht vorstellen, wie die Bauern sich in früheren Zeiten beim Abernten der Felder – unter ganz anderen Bedingungen ihre Arbeiten verrichteten.  Die nicht vorhandene Technik der Mähdrescher, als Beispiel, ein Massey-Ferguson 186 aus dem Jahre 1974, ohne Fahrerkabine, wo man sozusagen >im Freien< am Steuer und mit Schutzbrille, Staub und Hitze direkt ausgesetzt war.  Echt – nicht vorstellbar!

Ernte gut, alles gut – so gelingt eine Getreideernte

Die Ernte ist für jede Bauern-Familie der Höhepunkt des Jahres.  Bis dahin ist es allerdings jedes Jahr aufs Neue eine schweißtreibende Angelegenheit und nicht selten auch eine Zitterpartie. 

Was ist für eine erfolgreiche Getreideernte nötig und wie läuft diese genau ab

Der Ackerbau in Deutschland besteht zum größten Teil aus Getreide bzw. Körnerfrüchten.  Dazu zählen unter anderem Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Ackerbohnen, Erbsen, Soja, Mais und noch einige mehr.  Die Getreideernte beginnt meist im Juni und endet im August.  Mais dagegen wird erst im späten Herbst gedroschen.  Für die Ernte müssen die Ähren zunächst reif sein.  Das sind sie, wenn sie sich leicht nach unten neigen und die Körner in den Ähren hart geworden sind.  Als erstes ist die Wintergerste reif.  Danach folgen Raps, Dinkel, Roggen, Hafer sowie Weizen.  Abgeschlossen wird die Getreideernte mit Mais.

Die Feuchtigkeit muss stimmen

Wichtig ist neben der Reife, dass die Körner so trocken wie möglich sind.  Sonst würden sie später zu schimmeln beginnen.  In der Regel sollte das Getreide maximal 14,5 % Kornfeuchte aufweisen – um gedroschen werden zu können.  Die Feuchtigkeit wird mit Proben vom Feld bestimmt.  Dazu werden die Körner zermahlen und in ein spez. Messgerät gegeben.

Es kann gut vorkommen, dass ein plötzlicher Schauer alle Erntepläne über den Haufen wirft.  Dementsprechend angespannt sind viele Landwirt : innen während der heißen Phase der Ernte.

Aus der Not heraus kann es schon mal vorkommen, dass “nass” gedroschen werden muss.  Das bedeutet, dass trotz einer eigentlich zu hohen Kornfeuchte geerntet wird.  Dann muss das Getreide anschließend maschinell getrocknet werden. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, aber mit zusätzlichen Kosten verbunden.

`Jetzt fehlt nur noch …`

Das Getreide ist reif und trocken.  `Dann das Komando auf dem Hof:- Nichts wie los! (Spass) `Ach, da fehlt ja noch …  der Mähdrescher`.  Wenn ihr denkt, dass jeder Hof einen eigenen Mähdrescher besitzt, dann liegt ihr nicht so ganz richtig.  Diese großen Maschinen sind viel zu teuer, um zum Standard-Fuhrpark eines jeden Hofes zu gehören.

Das mag erst einmal genug sein, was es mit dem Erntereigen in der Landwirtschaft so auf sich hat.

Nun zu meiner Bilderreihe, die auf einer kurzen Radtour nach L-Münster – auf dem Rückweg, oberhalb Queckborn entstanden.  Dort war ein Landwirt gerade mit Mäharbeiten beschäftigt.  Das hatte ich immer schon mal vor einen Erntevorgang abzulichten.  Nachdem ich dort vorgefahren war, kam es zu einem netten Gespräch mit dem hiesigen Landwirt – Eberhard Gademann aus G-Queckborn, der gleich erfreut war über mein Vorhaben.  Um die Ackerfläche voller ins Bild zu bekommen, kam mir ein am Feldrand stehender Anhänger, der schon mit Körner beladen war “wie gerufen”!  Stieg auf die Deichsel und schon gings `von da oben` los! 

Abschließend erfuhr ich, dass der Betrieb Gademanns im Nebenerwerb bewirtschaftet wird.  Sie bearbeiten so um die 30ha Ackerland und bauen Getreide und Raps an.  Der Mähdrescher ist ein CLAAS MEDION 340 mit 5,10 Meter Schnittbreite und hat ein Korntankvolumen von 8.2oo Litern.  Es ist ein 6-Schüttler Mähdrescher mit Klimatisierter Kabine.  Weiter erfuhr ich, dass Sie den Mähdrescher des Baujahres 2003 gebraucht gekauft haben.  “Es wird für uns und für andere Landwirte auf Lohn gedroschen” – sagte mir der Landwirt.

Meine Aufnahmen sind in der Feldgemarkung Queckborn,  > Auf der alten Weide <  entstanden, wo Winterweizen gemäht wurde.  Der Ertrag belief sich auf ca. 9 t/ha. “Die Ernte ist dieses Jahr bei uns gut ausgefallen trotz der extremen Trockenheit” erzählte mir Eberhard Gademann.

Habe mich über das Kennenlernen sehr gefreut und wünschte ihm große Schaffenskraft und weiterhin Freude an seiner Landwirtschaft!

Viel Spaß und Freude allen Betrachtern

Heiner Klose  aus dem ´Grimmicher`- Schwedendorf

Junior Gademann in seiner Klimatisierten Kabine – ´in seinem Element`!

Von der Wagendeichsel aus – hatte ich einen schönen Blick in die `Getreide-Landschaft` und natürlich aufs Arbeitsfeld – wie die Bilder zeigen.