Energiepolitik praktikabel umdenken!

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Heizen

Die aktuelle Energiekrise beschleunigt die Notwendigkeit des Umdenkens. Wie heizen wir in Zukunft? Wie bewegen wir uns in Zukunft fort? Wie erzeugen und speichern wir Strom? Wie und wo kann Energie eingespart werden? Doch habe ich genau vor diesem Umdenken Angst, weil es vermutlich nicht schlüssig sein wird!

Seit einigen Jahrzehnten machten wir uns mit Energieimporten Abhängig von Russland und anderen Staaten. Es ist doch naiv zu glauben, dass diese langfristig begangenen Fehler kurz- oder mittelfristig sinnvoll geändert werden können. Die ersten Gedanken die wir von der Politik so hören und lesen, sind beängstigend kurzsichtig! Ich nehme einmal das Beispiel „Heizen“ des Privathaushalts als Beispiel.

Die Energien und Systeme die wir in der breiten Masse derzeit zum Heizen nutzen, sind etabliert und die Infrastruktur umfassend darauf angepasst. Dies lässt sich nicht realistisch innerhalb weniger Jahre ändern.

Mit Öl oder Gas heizen ist im Moment extrem teuer und wird wohl nicht mehr merklich günstiger. Ein großes Problem! Diese Energieträger sollen auf‘s Abstellgleis geschoben werden. Mit Holz heizen gerät gerade wegen seiner Feinstaubbelastung in Verruf.

Doch wie soll es weitergehen? Es gibt bundesweit Hunderttausende Altbau Häuser die meist nicht modernen Standards hinsichtlich der Isolation entsprechen. Diese Haushalte sind noch für locker 10+ Jahre auf bezahlbare Energieträger angewiesen, die in diesen Bauten funktionieren. Das geht nicht anders!

Ja Ökologie, geringerer Energieverbrauch, weniger Emissionen, mehr Unabhängigkeit und weniger Schadstoffausstoß sind wirklich wichtige Ziele. Aber bitte wie soll das schnell erreicht werden?

Jetzt kommen die naiven „Ökos“ ins Spiel: Isoliert doch eure Häuser, baut Wärmepumpen ein und montiert Solaranlagen auf dem Dach… Gute Idee, die aber min. 2 Haken hat:

1. Die Kosten für diese Maßnahmen, die aus heutiger Sicht nur im Verbund Sinn machen, belaufen sich für ein Zweifamilienhaus schon schnell bei 100.000€ und mehr. Was meint ihr wie viele Häuslebesitzer*innen das in den nächsten Jahren leisten können? Dieser Zwang dürfte viele Menschen, besonders Ältere, in den Ruin treiben. Diese Menschen würden verarmen oder sie verlören ihre Immobilien, die mitunter bitter erspart wurden?

2. Welche Handwerker*innen, welche Firmen sollen dies die nächsten Jahre stemmen?

Ohne ein langfristiges und durchdachtes Konzept, wie die erforderlichen Änderungen umsetzbar werden und die Preise für fossile Energieträger, für noch mindestens 10 Jahre, bezahlbar bleiben, wird dies eine Katastrophe für viele Menschen.

Was über Jahrzehnte versaubeutelt wurde, kann nicht in wenigen Jahren korrigiert werden.

Können wir es uns derzeit leisten Holz Heizungen zu verteufeln? Ich denke es ist derzeit eine völlig unnötige Verschlechterung der Situation, da es im Moment eine Alternative ist, die nicht importiert werden muss.

Doch viele Politiker werden weder so umfassend noch so langfristig denken. das  scheint weh zu tun.