Eisenbahn im Lumdatal

Aus dem Archiv des Allendorfer Heimatmuseum

 

Die Bahnstrecke Londorf – Lollar nahm am 1. Juni 1902 ihren Betrieb auf. Dazu wurde von der Königlichen Eisenbahndirektion folgende Bekanntmachung herausgegeben, die in unserem Heimatbuch Allendorf an der Lumda – die Mitte des Tales abgedruckt ist:

„Eröffnung der Neubaustrecke Londorf-Lollar

Die Eröffnung der vorbezeichneten normalspurigen Nebenbahnstrecke für den Personen-, Gepäck-, Güter- und Viehverkehr findet am 1. Juni d. J. statt. Die beiden Endpunkte der neuen Strecke Londorf und Lollar sind bereits Eisenbahnstationen. An der Strecke selbst liegen die Haltestellen Allendorf (Oberhessen), Treis, Mainzlar und der Haltepunkt Daubringen. In Mainzlar ist die Annahme und Auslieferung von Fahrzeugen, deren Ver- und Entladung nur von der Stirnseite der Eisenbahnwagen aus erfolgen kann, ausgeschlossen. Die Annahme und Auslieferung von Sprengstoffen ist aus sämmtlichen Stationen ausgeschlossen. Der Haltepunkt Daubringen dient nur dem Personenverkehr. Für die neue Bahnstrecke haben Gültigkeit die Bahnordnung für die Nebenbahnen Deutschlands vom 5.  Juli 1891 und die Eisenbahn-Verkehrsordnung vom 26. Oktober 1899.

 

Mit dem Tage der Betriebs-Eröffnung werden die neuen Stationen in die Güter-Tarife der Preußisch-Hessischen Staatsbahnen sowie des Oldenburg-Hessischen Verkehrs, ferner in die Tarife für den Rheinisch-Westfälisch-Hessischen und Saarbücker Kohlenverkehrs aufgenommen.  Für den Verkehr mit den Direktionsbezirken Cassel, Frankfurt a. M. und Mainz pp. sind die Sätze für die neuen Stationen bereits durch Nachtrag III zum Gruppentarif VI bekannt gegeben.

 

Nähere Auskunft erteilt das Verkehrsbureau.

 

Frankfurt a. M., 23 Mai 1902

Königl. Eisenbahndirektion“ 

 

Als ein regelmäßig und billig fahrendes Verkehrsmittel bot die Eisenbahn die Möglichkeit, weiter entfernt liegende Ausbildungs- und Arbeitsorte bequem und schnell zu erreichen sowie Güter zu transportieren.

 

Abgebildet ist der Bahnhof mit Nebengebäude in den 1950er Jahren sowie die Kleinmühle. Die Bahnschienen sind südlich der Kleinmühle verlegt (Foto ebenfalls 1950er Jahre).   

 

Die Fotos wurden uns freundlicher Weise von Herrn Jürgen Loth zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank.

 

 

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