BUGA 2023 – Von der Stadt ohne Meer in das Mannheimer Blumenmeer

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Nur rund 150 Kilometer trennen Gießen von der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 14. April die BUGA, die bis zum 8. Oktober Gäste aus aller Welt begrüßt. Die BUGA 23 zeigt eine spannende Mischung aus Blumen und einem vielfältigen Angebot von Ausstellungen und Kulturveranstaltungen. Wie bei der Landesgartenschau 2014 in Gießen setzt auch Mannheim auf zwei unterschiedliche Standorte.

Der Luisenpark in der Innenstadt von Mannheim, der bereits 1975 Teil einer BUGA war, wurde für die BUGA 23 weiterentwickelt. Mit einem Garten für Heilpflanzen oder dem Zitrusgarten finden sich hier auch Orte der Besinnung inmitten eines Stadtparks. Insbesondere für Tierfreunde sind die erweitere Pinguinanlage, bei der oft Livemusik von der dahinter liegenden Bühne erklingt, ebenso wie die neue Großvoliere mit den verschiedensten Vogelarten die Highlights abseits der sehenswerten Blumenwelt.

Neben dem Luisenpark befindet sich der zweite Ort der BUGA 23 im ehemaligen Spinelli-Gelände. Wo einst – wie früher in Gießen auch – Panzer, Lastwagen, und andere Ausrüstungsgegenstände der US-Armee repariert und gelagert wurden, blühen heute bei der BUGA Millionen von Blumen. Die Kaserne wurde nach dem 1945 in der Nähe von Heilbronn bei der Rettung seiner Kameraden gefallenen Sanitäter Dominic Spinelli benannt. 2012 übergaben die Amerikaner die Kaserne wieder zurück an den deutschen Staat.

Das ehemalige Militärgelände wurde entsiegelt, zeigt aber auch weiterhin den rauen Charme eines ehemaligen Militärgeländes. Nicht nur die Trockenheit der letzten Wochen macht deutlich, wie schwierig und langwierig es ist, ehemals versiegelte Flächen zu renaturieren. Dennoch macht genau diese Mischung macht die verlassene Kaserne mit ausgetrockneten Flächen auf der einen Seite und blühender Botanik auf der anderen Seite zu etwas Besonderem.

Wer die klassische Art einer Bundesgartenschau mag, ist im Luisenpark besser aufgehoben; wer neue Ein- und Ausblicke schätzt, geht „zum Militär“. Beide Standorte werden durch eine fast unwirklich wirkende Seilbahn quer durch „Mãnnem“ verbunden. Sofern die Schlangen davor nicht zu lange sind, hat der Besucher damit eine sehenswerte Verbindung zwischen den beiden Parks. Der Besuch der BUGA 23 lohnt sich auf jeden Fall. (FOTOS: STEPHANIE GIEZEK)