Gießen | Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) beziffert die Anzahl der Menschen, die aktuell an einer krankhaften Depression leiden, mit 350 Millionen. In Deutschland schätzen Fachleute, dass jeder
10. Bundesbürger zumindest zeitweilig an einer Depression erkrankt. Diese Zahlen, lassen erahnen, dass es sich bei der Depression ( lat.: deprimere ) schon lange nicht mehr nur um eine Nische oder gelegentliche Lappalie handelt. Und doch ist die Krankheit in Teilen der Gesellschaft noch immer stigmatisiert. Nicht wenige Betroffene hören selbst in der eigenen Familie den Spruch, „nun stell dich mal nicht so an“. In den Fokus der Öffentlichkeit rückt diese Krankheit, wenn gelegentlich die Schlagzeile vom Suizid eines Prominenten erscheint, wie z.B. im November 2009, als sich der damalige Nationaltorhüter Robert Enke nach langer Depression, dass Leben nahm.
Woher kommt diese Krankheit, welche Symptome treten auf und vor allem wie kann man sie überwinden? Bei einer Depression handelt es sich zunächst mal rein biochemisch um eine Stoffwechselstörung der Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im menschlichen Gehirn.
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Ursache hierfür können genetische Gründe sein, Schicksalsschläge wie z.B. der Verlust eines geliebten Menschen oder andere psychosoziale Einflüsse wie Trennung und/oder Arbeitslosigkeit sein. Des weiteren reden Fachleute gerne davon, dass wir alle Kinder der eigenen Vergangenheit sind. Das bedeutet, dass sich Depressionen auch aus Konflikten und Erlebnissen aus der Vergangenheit respektive Kindheit entwickeln.
Symptome sind vielfach gedrückte und traurige Stimmung, Antriebslosigkeit, und Gefühle wie Schuld, Angst, Hilflosigkeit und Niedergeschlagenheit. Viele Betroffene leiden paralell dazu auch unter enormen Schlafstörungen. Wenn diese Symptome länger als ein paar Tage andauern, sollte man einen Arzt konsultieren, da sonst die Spirale der Depression immer weiter und tiefer geht.
Die Folgen sind dann persönlicher Rückzug und angstbedingtes Vermeidungsverhalten, Kontrollverlust, bis hin zu Wahnvorstellungen und Suizid. Viele Betroffene können dann schon nicht mehr ihren Alltag selbständig bewältigen.
An dieser Stelle sollte klar gesagt werden, dass eine Depression kein Erschöpfungssyndrom, auch neudeutsch „Burnout“ genannt, ist. Die Therapieansätze sind nämlich verschieden. Aber aus einem nicht behandelten Burnout, kann wiederum eine Depression entstehen.
Die Therapie der Depression ist mitunter vielfältig. Die temporäre Gabe eines individuell geeigneten Antidepressiva gehört genauso dazu wie eine Psychotherapie. Ausdauersport und viel frische Luft beeinflussen die Depression ebenfalls positiv, weil dadurch das Gehirn mehr Glückshormone ( Serotonin ) produziert. Bei der Psychotherapie gibt es auch verschiedene Ansätze, wie z.B. die Verhaltenstherapie oder die Tiefenpsychologie. Dies muss nach der Erstellung der Diagnose individuell und professionell geklärt werden. Die Therapie kann Wochen und Monate in Anspruch nehmen und manchmal ist es durchaus ratsam, die Therapie klinisch durchzuführen.
Das gilt gerade bei schweren und akuten depressiven Phasen.
Leider gibt es in Deutschland immer noch zu wenig niedergelassene Psychiater und Psychotherapeuten, so das nicht wenige Betroffene bis zu 6 Monate auf einen Therapieplatz warten müssen.
Wer noch weitere Informationen zum Thema Depressionen möchte den verweise ich auf die
Hompage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe:
http://www.deutsche-depressionshilfe.de/