Die Geschichte unserer Stadt begreifen lernen

Gießen | Nach der kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Nationalsozialismus im Religionsunterricht haben die Schülerinnen und Schüler der Ricarda Huch Schule Gießen (10. a,c G Klasse Frau Lusaper Witteck) den lokalen Gießener Bezug dieser dunklen Periode der deutschen Geschichte von dem ortsansässigen Historiker Kay Hörster erfahren dürfen. Der auch im Förderverein des Oberhessischen Museums tätige Referent startete seinen Stadtrundgang im Alten Schloss. Dort erhielten die Schülerinnen und Schüler erst einmal eine kleine geschichtliche Einführung. Kay Hörster band die Klasse gekonnt mit Fragen über die Gießener Geschichte ein. Danach durften sie im ersten Obergeschoss einen Blick auf das Selbstportrait des Malers Heinricht Will werfen. In diesem Zusammenhang wurde auch das Leben und Wirken von Gustav Bock und seiner Söhne, Fritz Bock und Hellmut Bock, eingegangen, die während der Nazizeit nach Berlin und Frankfurt geflüchtet waren. Anschließend ging die Klasse weiter zur Neue Bäue 23. Nach dem Novemberpogrom zog hier im Jahre 1939 die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in das Gebäude ein. aufmerksam wurden die Schülerinnen und Schüler vor dem Gebäude auf die dort installierten Stolpersteine, Vergleiche mit den vor der Ricarda Huch Schule angebrachten wurden gezogen und das dort gesammelte Wissen mit in den Vortrag eingebracht. Nachdem Herr Hörster aus dem Tagebuch des Gießener Schriftstellers Georg Edward vorgelesen hatte, ging man weiter zum Mahnmal an der Südanlage. Aufgrund der Kürze der Zeit wurde hier nur noch kurz auf die Geschehnisse in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 eingegangen.
An dieser Stelle möchten wir noch dem Förderverein der RHS danken, ohne deren Unterstützung der Rundgang nicht zustande gekommen wäre.