Gießen | Am Vormittag des Samstags (12. Sept. 2015) haben Menschen mit Behinderung (und ihre Freunde) wieder für rund 2 Stunden Teilflächen der Giessener Gemarkung vom Müll „befreit“. Vielleicht hat jemand den Petrus bestochen. Das Wetter für die Sammelaktion war gerade richtig. Trocken und nicht zu warm. So konnte die über 1 km-lange Sammelstrecke uns „nicht schocken“.
Das war die 6. Aktion in dem „bewährten“ Teilnehmerkreis mit vielen Teilnehmern mit Behinderung, welche in Wohneinrichtungen des Caritasverbandes Gießen e.V. (Betreutes Wohnen bzw. Stationär Begleitetes Wohnen) leben. Wie immer waren wir Teil der Aktion „Sauberhaftes Giessen“ bzw. „Sauberhaftes Hessen“. Die Leitung hatte Herrn Thomas Luther-Mosebach. Im Vorfeld musste mit dem Stadtreinigungsamt Kontakt aufgenommen werden, welches dann die Sammelutensilien zur Verfügung stellte und den Abtransport des gesammelten Mülles übernimmt. Ein herzlicher Dank geht an zuständigen örtlichen Stellen für dies Unterstützung. (Danke auch für das zur Verfügung gestellte „Erfrischungsgeld“. Es reichte für eine Pizza für jeden Teilnehmer.)
Wir haben uns diesmal
die Randflächen des (oberirdischen verlaufenden) Klingelbaches (von der Rathenaustraße bis zum MTV-Gelände) ausgesucht. Das ermöglicht uns – wie in den Jahren zuvor – den gesammelten Müll bei den Altglascontainern neben dem Kiosk am Anfang des Schiffenberger Tales abzustellen und zum geselligen Abschluss der Aktion in die Gaststätte „Vanilla-Bar“ (Ecke Stefanstr. / Goethestr.) einzukehren.
Am Startpunkt (Haltestelle Rathenaustraße der Stadtbusse) versammelten sich pünktlich um 10 Uhr 10 Teilnehmer. . Zuerst wurden die drei handgemachten Ankündigungsplakate am Startpunkt demontiert. Leider hat nur ein Mitbürger sich spontan der Gruppe angeschlossen Die Gruppe ist eingespielt. Schnell waren die Zangen, Müllsäcke, Handschuhe und Eimer verteilt. Nachdem die Lokalreporterin ein paar Fotos gemacht hatte und Herr Luther-Mosebach ihr „Rede und Antwort“ gestanden hatte konnte es losgehen.
Zuerst nahmen wir uns die großen Flächen der Parkplätze auf dem dortigen Universitätsgelände (Bibliothek und Mensa) vor. Besonders in den Heckenflächen wurden wir „fündig“. Schnell füllten sich die Müllsäcke. Erstaunlich wenig Altglas bzw. Metall (Dosen und Ähnliches) „wanderte“ in die Eimer. (Je früher der Müll getrennt wird um so eher kann er ja einer sortenreine Wiederverwertung zugeführt werden.) Wir sahen uns genötigt deswegen einen Extra-„Boxenstopp“ auf der Höhe des ASTAs zu machen und ein paar Säcke zwischen zulagern (wurden später mit dem Auto zum Endpunkt gefahren).
Dort teilten wir uns. Der eine Teil ging an dem „frisch geteerten“ Fußweg am Klingelbach entlang und der andere Teil an der Hein-Heckroth-Straße in Richtung Innenstadt. Kurz vor dem Endpunkt machten wir eine „böse“ Überraschung. In einer versteckten Ecke des Parkplatzes vor dem MTV-Geländes hat offensichtlich ein Zeitgenosse seinen Müll wild abgelagert. Wir fanden eine größere Kiste Altpapier und einen Sack mit Plastikabfällen.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto an den Glascontainern konnten wir nach cirka zweieinhalb Stunden zu dem geselligen Teil übergehen. Noch schnell die Hände im Hof neben dem Eingang gewaschen und rein ging es in die Gaststätte zu Pizza und kalten Getränken. Bis das Essen kam nutzte Herr Wagner die Zeit und gab eine Einschätzung zu der diesjährigen Sammelaktion ab.
Leider fanden wir (trotz der in Giessen recht hohen Anzahl von Pfandflaschensammlern) rund ein halbes Dutzend Pfandflaschen. Ziel muss sein: Zumindest keine Pfandflaschen in der Umwelt. Da ist noch „Luft drin“. Zum Thema Pfand gab es dieses mal etwas Neues. Immer häufiger wird Kaffee für unterwegs in Plastikbecher ausgegeben. Neumodisch heißt das Cafe-to-go. Zu viele leere Becher „landen“ dann achtlos weggeworfen in der Umwelt.
Auch in der Studentenmensa wird Kaffee in Bechern ausgegeben. Aber dort wird auf den Becher ein Pfand aufgeschlagen. Offensichtlich führt das dazu, dass die Becher auch wieder zurückgegeben werden. Wir wenigstens haben auf den angrenzenden Flächen nur 1 (!!!!) weggeworfenen Pfandbecher gefunden. Die zuständigen Stellen sollten – so Herr Wagner in seinem Fazit – überlegen durch gesetzliche Regelungen eine allgemeine Pfandpflicht bei der Ausgabe von Kaffeebechern zu etablieren.
Nach etwa 4 Stunden ging die Gruppe auseinander. Durchgängige Meinung: Auch im nächsten Jahr sollte diese Aktion durchgeführt werden.
Hier der Link zum Ankündigungsartikel!
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/106031/behinderte-+-ihre-freunde-befreien-am-samstag-den-12sept15-giessener-gemarkungsflaechen-vom-muell/
Hier kann der Bericht von der Aktion im März 2014 am Bahndamm der Lahn-Kinzig-Bahn eingesehen werden!
http://www.giessener-zeitung.de/giessen/beitrag/90802/sauberhaftes-giessen-zeichen-setzen-220314-bahndamm-der-lahn-kinzig-bahn/