Gießen | Gießen ist für viele Flüchtlinge der erste Eindruck,den sie von ihrer Zuflucht erhalten. Eigentlich ein guter Ort dafür, da hier ungewöhnlich viele junge Leute leben, und die Universität international ausgerichtet ist. Beste Voraussetzungen also, Menschen zu treffen, die die eigene Sprache sprechen oder sich zumindest interessieren. Dennoch gibt es in Gießen Menschen, die gezielt und perfide Falschmeldungen verbreiten, um ein Klima der Bedrohlichkeit und Fremdenangst zu erzeugen, daß ihren politischen Zielen nutzt. Und es gibt Geschäftsleute, die diese Angst als Begründung benutzen, um Menschen anderen Aussehens oder anderer Sprache den Zutritt zu ihren Geschäften zu verwehren, und dabei erschreckend viel Beifall in sozialen Medien erhalten. Wie fühlt es sich wohl an, geflohen zu sein, nur um am Zufluchtsort diffamiert und ausgegrenzt zu werden? Wir müssen den Menschen, die zu uns nach Gießen fliehen als Menschen begegnen, und das bedeutet: jede Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung ablehnen !
Wir fordern von der Stadt Gießen die Einrichtung einer „Clearingstelle
Diskriminierung“, die bei Fällen von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung angerufen werden kann, die die Fälle öffentlich macht und überprüft, gegebenenfalls durch Testkäufer. Das Verhindern von Diskriminierung ist keine Privatsache, sondern klarer staatlicher Auftrag, vor dem sich die Stadt Giessen bequem wegduckt. Jegliches Hausverbot oder das verwehren des „Verkaufs an Jedermann“ muss individuell veranlasst sein, und darf sich nicht auf die Hautfarbe, Religion oder sonstige äußerliche Eigenschaft einer Person beziehen. Wenn eine Geschäftsperson der Meinung ist, Geld einsparen zu können, in dem sie ihre Tür von nicht ausgebildeten Personen nach rassistischen Kriterien verwalten lässt, dann muß dieser Person klar gemacht werden, das das nicht einfach nur erbärmlich ist, sondern auch teuer.Und wir wollen von unserer Stadt wissen, wer solche Praktiken durchführt, denn wir werden dort niemals wieder unser Geld lassen !
Im Grundgesetz heisst es:„Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. (Art. 21 GG)“.Mitwirken heisst aber nicht monopolisieren, die politische Willensbildung, das ist das, was du und ich über eine Sache denken, und wie wir damit umgehen. Und erst dann eine Frage, wen wir wählen, um das Gedachte auch diensteifrig umgesetzt zu sehen. Die Nachttanzdemo in Gießen ist eine unabhängig von Parteien organisierte Aktionsform, um aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen Aufmerksamkeit zu verschaffen, die im offiziellen politischen Betrieb nicht stattfinden, aber Gegenstand der gesellschaftlichen Arbeit engagierter Menschen sind. Das Gefühl, das die Politik über uns steht, wir dem Willen der Politiker ausgeliefert sind, daß die Straßen nur dem Zweck dienen, mehr Profit aus unserer Arbeit zu schlagen und unsere Willensbildung gerade mal egal ist, dieses Gefühl ist es, daß anderen Menschen Macht über uns gibt. Dabei ist das reine Hypnose. Die Gesetze dieses Landes ermöglichen da ein ganz anderes Setting. Die Strassen gehören uns allen. Wir können uns versammeln,erkennen was wir gemeinsam denken, und es einfordern. Und wenn wir das tun, verändert sich die Welt. Ein bißchen. Alle Künstler, die die Nachttanzdemo mitgestalten, treten ohne Gage auf, und stellen ihr Equipment kostenlos. Weil sie eben nicht für jemanden spielen,sondern selbst Teil der Demonstration sind, ihre Inhalte und Themen genau so beeinflussen konnten wie jede andere Person, die an der Organisation der Demonstration beteiligt war. Und an dieser kann jeder Mensch teilnehmen, der nicht gerade ein kleiner Fascho oder Vertreter einer Partei ist. Wer Gießen kennt, wird außerdem feststellen, das alle beteiligten Künstler selbst Freiräume geschaffen haben ohne die Gießen ein sehr viel schlimmerer Ort wäre. Was im übrigen auch eine Voraussetzung für einen Auftritt auf der Nachttanzdemo ist.Die Nachttanzdemo endet um 00:00 Uhr, es wird danach weitere Auftritte der beteiligten Künstler im MUK und im Café Amélie geben. Diese sind nicht Teil der Demo, und hey, Künstler müssen auch von etwas leben. Wir weisen an dieser Stelle den Vorwurf, das die Nachttanzdemo kommerziell sei entschieden zurück, Die Nachttanzdemo ist keine Marke oder Produkt, sondern eine Aktionsform. Wir würdenuns freuen, wenn auch andere Gruppen diese Aktionsform umsetzen würden, um Freiraum für Bewegung zu schaffen. In diesem Sinne bis Freitag.
"...jede Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung ablehnen !"
"...die bei Fällen von Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung angerufen werden kann..."
Das Problem bei diesen Formulierungen ist, dass impliziert wird, dass es bei Menschen so etwas wie eine "Rasse" überhaupt geben würde (ähnlich wie z.B. bei Hunden).
Das Ganze ist wohl antirassistisch gemeint, ist aber inkonsistent, wenn sich auf diese Weise auf den Begriff "Rasse" mit Blick auf die Unterscheidung von Menschen nach äußerlichen Merkmalen, wie z.B. Hautfarbe, bezogen wird.
Da es keine "Rassen" bei Menschen gibt (wie viele hätten Sie denn gerne? 1) Schwarze, 2) Weiße, 3) Asiatische 4) amerikan. Ureinwohner 5) austral. Ureinwohner 6) Inder 7) Mischlinge 8) Pygmäen etc... hier wird deutlich, wie absurd, pauschalisierend, willkürlich und im Kern rassistisch das Konzept ist), kann es auch keine Diskriminierung aufgrund einer "Rasse" geben (womit wohl Rassismus gemeint ist). Dass der Wortstamm auch in "Rassismus" zu finden ist, ist begriffsgeschichtlich zu erklären.
Besonders gut gefallen hat mir der Absatz zu den Parteien. Ja, diese Abzocker haben sich den Staat zur Beute gemacht. Deswegen nicht nur Nachtdemo,sondern am 6.2. keine Stimme irgendeiner Partei (und behauptet sie auch fortschrittlich und - oder links zu sein)!
freut mich, dass Sie meinen Artikel lesen. Sind Sie schon Bürgerreporter der Gießener Zeitung?
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Ich habe ihn bereits (siehe Abbildung). Damit kann ich demnächst...
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