Fakten zu den Referenden in der Ostukraine

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2014 putschte sich in der Ukraine eine nationalistische/faschistische Regierung an die Macht. Seitdem führt sie einen faktischen Bomben-Krieg gegen die Regionen Luganzk und Donezk, die sich dem Putsch widersetzten.

Mehr als 14.000 Menschen sind bisher dort von der Ukraine getötet, die Infra-Struktur und Wohngebäude zerstört worden, ohne dass die „westliche Wertegemeinschaft“ davon Kenntnis nahm, also stillschweigend duldete – und gleichzeitig die Ukraine aufrüstete.

Ebenso lang bemühen sich die ostukrainischen Länder um einen Autonomie-Status (Beispiel: Südtirol), der es ihnen erlaubt, ihre Sprache (Russisch) und Kultur zu pflegen, was seit dem Putsch streng verboten ist und streng bestraft wird.

Mit dem Vertrag von Minsk II, 2015 unterzeichnet von der Ukraine selbst sowie von Russland, Deutschland und Frankreich als Garantie-Mächten, wurde ihnen ein Sonderstatus zugesagt. Das versprach auch Selensky, bevor er 2019 zum Präsidenten gewählt wurde.

Minsk II ist nie verwirklicht worden; die „Garantie-Mächte“ störte das ebenso wenig wie die anhaltende Beschießung von Lugansk und Donezk durch die Ukraine. Inzwischen wird zugegeben, dass nie die Absicht bestand diesen Vertrag einzuhalten, sondern lediglich Zeit zur Aufrüstung gewonnen werden sollte.

Daraufhin erklärten sich die beiden Länder zu unabhängigen Staaten (wie z.B. auch das Kosovo). Sie wurden am 21. Februar 2022 von Russland anerkannt und ein Freundschafts- und  Beistandsvertrag geschlossen.

Seit dem 24. Februar kämpfen russische Truppen gemeinsam mit den Soldaten von Donezk und Lugansk, was in Russland als „Spezialoperation“ und im Westen als „verbrecherischer Angriffskrieg“ bezeichnet wird.

Vom 23. bis 27. September findet nun ein Referendum über den Beitritt der Volksrepubliken Lugansk und Donezk zur russischen Föderation statt, ebenso in den Gebieten Cherson und Saporoschje.

Das Ergebnis dürfte eindeutig ausfallen, nachdem die Bevölkerung acht Jahre unter den Aggressionen Kiews leiden und Opfer erbringen musste. Mehr als 5 Millionen Menschen flohen bereits nach Russland.

Was haben sie auch von einem Präsidenten zu erwarten, der im September 2021 auf die Frage, wie er zur ostukrainischen Bevölkerung stehe, antwortete: „Es gibt Menschen und ‚Kreaturen’“.

3 Kommentare

  1. Nein Herr Seibt; ich schätze das anders ein. Obwohl ich Erika persönlich kenne (und wertschätze) ist die Auswahl der Fakten – um es vorsichtig auszudrücken – tendenziell.

    1. Wie die Ukraine regiert wird ist doch bei der Frage “darf der Nachbar mit Militär einmarschieren” zweitrangig.

    2. Die Kennzeichnung der Ukraine als (….) “nationalistische/faschistische Regierung” (….) ist irreführend. Hier wird der Versuch unternommen eine völkerrechtswidrige imperalistischer Krieg als Antifaschismus hinzustellen.

    3. Richtig ist, dass für die überwiegend von russlandnahe Bevölkerung besiedelten Gebiete einen Autonomiestatus zuzugestehen ist. Aber das ist etwas völlig anderes als der momantane Versuch von Russland sich diese Gebiete (mittels Soldaten als Wahlhelfer???!!!!) als eigenes Staatsgebiet einzuverleiben.

    4. (……) “5 Millionen Menschen flohen bereits nach Russland” (…..) Diese Behauptung ist wirklich “steil”. Sicher wird es Menschen gegeben haben, welche vor Ausbruch der Invasion nach Russland gezogen sind. Nennenswerte Anzahl von Menschen sind aber nachweislich erst nach dem Einmarsch russischer Truppen aus dem Kriegsgebiet geflohen. Das ist – ein Blick auf die Landkarte zeigt das – aber nur in Richtung Osten einigermassen gefahrlos möglich, denn Richtung Westen / Norden und Süden muss ja die Frontlinie überwunden werden.

    5. Der Hinweis auf die von den Kapitalisten gesteuerten “Qualitätsmedien” ist inhaltlich richtig, aber hilft hier wenig weiter. “Natürlich” sind die willfährige Handlanger der “einheimischen Kapitalisten”, Aber, solange die Stossrichtung stimmt, sagen die auch (ab und zu) auch einmal die Wahrheit.
    Was “die Wahrheit” ist, darüber kann mann / frau stundenlang diskutieren. Ist hier nicht möglich. Für mich gilt in diesem Fall: Es gibt kein Grund in ein selbständiges Nachbarland mit Militär einzumarschieren. Wer das macht, stellt sich ausserhalb begründbarer zu tolerierenden Verhaltens.